Verheerende russische Angriffe: Ukrainisches Kinderkrankenhaus im Visier

Juli 9, 2024

Ein russischer Raketenangriff hat am Montag ein Kinderkrankenhaus in Kiew teilweise zerstört, Panik ausgelöst und die Patienten und ihre Familien zur Flucht gezwungen. Der Angriff war Teil eines größeren Luftangriffs auf Städte in der Ukraine, bei dem nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko mindestens 39 Menschen getötet wurden.

Chaos und Zerstörung im Okhmatdyt Krankenhaus

Der Angriff auf das Kiewer Okhmatdyt-Krankenhaus, das größte medizinische Zentrum für Kinder in der Ukraine, war besonders erschütternd. „Sie sehen das Licht, dann das Geräusch, dann fällt alles zusammen“, berichtet die Augenärztin Lesya Lysytsia. Die Einrichtung, in der jährlich etwa 7.000 Operationen durchgeführt werden, darunter auch Behandlungen von Krebs und hämatologischen Erkrankungen, erlitt erhebliche Schäden. Zwei Etagen wurden abgerissen, die eine Fläche von 400 Quadratmetern umfassen.

Sofortige Reaktion und Evakuierungen

Das Krankenhauspersonal und freiwillige Helfer versuchten sofort, die Kinder in Sicherheit zu bringen. Die leitende Krankenschwester Natalia Sardudinova beschrieb die Szene: „Alles war in Rauch gehüllt, es gab keine Luft zum Atmen.“ Gesundheitsminister Viktor Liashko bestätigte, dass alle Kinder evakuiert worden waren und diejenigen, die weiter versorgt werden mussten, in andere Krankenhäuser gebracht wurden. „Die übrigen Kinder, die mit Sauerstoff versorgt und an lebenserhaltende Geräte angeschlossen waren, befinden sich jetzt in Krankenhäusern und werden angemessen medizinisch versorgt“, sagte er.

Auswirkungen auf Zivilisten und medizinische Einrichtungen

Die Angriffe gingen über das Krankenhaus hinaus und betrafen dicht besiedelte Gebiete und andere medizinische Einrichtungen. Ein privates medizinisches Zentrum, das zum Adonis-Netzwerk in Kiew gehört, wurde ebenfalls angegriffen, was sieben Todesopfer forderte. Moskau behauptete, militärische Ziele getroffen zu haben, aber die Zahl der Zivilisten zeigt ein anderes Bild. US-Präsident Joe Biden verurteilte die Angriffe als „schreckliche Erinnerung an Russlands Brutalität“ und bekräftigte seine uneingeschränkte Unterstützung für die Ukraine.

Augenzeugenberichte und humanitäre Bemühungen

Augenzeugen haben das Chaos anschaulich beschrieben. „Die Lichter gingen aus, alles ging aus“, sagte Oberschwester Iryna Filimonova, die mitten in einer Operation war, als der Streik stattfand. Trotz der Zerstörung wurden die humanitären Bemühungen schnell mobilisiert. Freiwillige Helfer versorgten die Menschen mit dem Nötigsten, und das UN-Team konnte beobachten, wie Kinder in behelfsmäßigen Einrichtungen im Freien inmitten der Trümmer behandelt wurden.

Internationale Reaktionen und Unterstützung

Die internationale Gemeinschaft hat schnell reagiert. Der UN-Sicherheitsrat hielt eine Sondersitzung ab, um über den Streik zu diskutieren, und mehrere europäische Staaten, darunter Deutschland und die Slowakei, boten an, ukrainische Kinder zur Behandlung aufzunehmen. Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte einen für Mittwoch geplanten Rettungsflug an. Unterdessen forderte der ukrainische Verteidigungsminister mehr Luftabwehrsysteme, ein Appell, den auch Präsident Volodymyr Zelensky aufgriff.

Anhaltende Herausforderungen und humanitäre Krise

Der Angriff auf das Kinderkrankenhaus ist eine deutliche Erinnerung an die anhaltende humanitäre Krise in der Ukraine. Seit dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 hat der Konflikt zu erheblichen zivilen Opfern und Vertreibungen geführt. Die Weltgesundheitsorganisation berichtet von mehr als 1.600 Angriffen mit schweren Waffen auf medizinische Einrichtungen, bei denen es zu erheblichen Schäden und Todesopfern kam.

Die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Städte, einschließlich des tragischen Angriffs auf das Kiewer Kinderkrankenhaus, unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer fortgesetzten internationalen Unterstützung und humanitären Hilfe. Präsident Biden betonte: „Die Welt muss der Ukraine in diesem wichtigen Moment weiterhin zur Seite stehen.“ Die Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit des ukrainischen Volkes, unterstützt durch die weltweite Solidarität, bleiben angesichts der anhaltenden Aggression von entscheidender Bedeutung.

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