Klaus Wertheimer
Aktie steigt stark
Der Münchner Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat seine Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach oben korrigiert. Das Unternehmen, das als wichtiger Zulieferer für Airbus und Boeing tätig ist, rechnet nun mit einem bereinigten operativen Gewinn (EBIT) von mehr als einer Milliarde Euro. Diese Entwicklung übertrifft die bisherigen Erwartungen sowohl des Unternehmens selbst als auch der Analysten, was die Aktie des Unternehmens erheblich beflügelte.
Prognose-Anhebung im August
Bereits im August hatte MTU seine Gewinnprognose von ursprünglich 800 bis 900 Millionen Euro auf 950 bis 980 Millionen Euro angehoben. Diese Entscheidung beruhte auf einer robusten Nachfrage nach Triebwerken und Ersatzteilen, insbesondere für Verkehrsflugzeuge, die nach der Erholung der Luftfahrtbranche seit der Corona-Krise stark gestiegen ist. Analysten hatten zuletzt durchschnittlich mit einem EBIT von 969 Millionen Euro gerechnet. Nun übertrifft MTU diese Erwartungen erneut und kündigt an, die Gewinnmarke von einer Milliarde Euro zu überschreiten.
Reaktion an der Börse
Die positiven Nachrichten lösten an der Börse eine starke Kursbewegung aus. Die MTU-Aktie stieg um 6,1 Prozent und setzte sich damit an die Spitze des DAX-Index. Dieser Kursanstieg reflektiert das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen und seine Fähigkeit, trotz wirtschaftlicher Herausforderungen in der Luftfahrtbranche, wie gestiegenen Rohstoffpreisen und Lieferkettenproblemen, profitabel zu bleiben.
Ursachen für den Erfolg
Der Erfolg von MTU lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Zum einen profitiert das Unternehmen von der zunehmenden Nachfrage nach neuen Flugzeugen und Triebwerken. Die großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing, zu denen MTU langfristige Geschäftsbeziehungen unterhält, haben in den letzten Jahren ihre Produktion erhöht, um den wachsenden Bedarf der Airlines zu decken. Diese Entwicklung spielt MTU in die Karten, da der Triebwerkssektor ein zentraler Bestandteil der Lieferkette für den Flugzeugbau ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Geschäft mit der Wartung und Instandhaltung von Triebwerken. Hier verzeichnet MTU ebenfalls ein starkes Wachstum, da Fluggesellschaften ihre Flotten wieder auf Vordermann bringen, um den wachsenden Passagierverkehr zu bewältigen. Auch das Ersatzteilgeschäft entwickelt sich positiv, da ältere Flugzeuge länger im Betrieb bleiben und dadurch einen erhöhten Wartungsbedarf haben.
Ausblick
Die Erhöhung der Gewinnerwartungen von MTU spiegelt den anhaltenden Aufwärtstrend in der Luftfahrtindustrie wider, der nach den massiven Einbrüchen in der Pandemie wieder Fahrt aufgenommen hat. Das Unternehmen zeigt sich auch für die kommenden Monate optimistisch und erwartet, dass sich der positive Trend fortsetzt. „Wir sind zuversichtlich, unsere Position in einem wachsenden Markt weiter auszubauen“, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Die starke Position von MTU auf dem globalen Triebwerksmarkt und das erfolgreiche Geschäft mit der Wartung und dem Ersatzteilverkauf tragen erheblich dazu bei, dass das Unternehmen trotz widriger Umstände in der Lage ist, Rekordgewinne zu erzielen. Anleger und Experten werden die weitere Entwicklung des Unternehmens genau beobachten.
