2023: Ein turbulentes Jahr für den US-Häusermarkt

Januar 19, 2024

Als das Jahr 2023 näher rückte, erlebte der US-Wohnungsmarkt den stärksten Abschwung seit 1995. Die National Association of Realtors meldete einen deutlichen Einbruch bei den Hausverkäufen im Dezember, was den allgemeinen Trend eines schrumpfenden Marktes widerspiegelt. Dieser Rückgang kulminierte in einem Jahr, das von wirtschaftlichen Herausforderungen, schwankenden Hypothekenzinsen und wechselnden regionalen Trends geprägt war. Trotz dieser Schwierigkeiten rechnen Branchenexperten mit möglichen Anzeichen einer Erholung im neuen Jahr.

Der Abschwung im Detail

Im Dezember gingen die Verkäufe von Eigenheimen um 1 % zurück und erreichten einen Wert von 3,78 Millionen Einheiten (saisonbereinigte Jahreszahlen). Dies entspricht einem Rückgang von 6,2 % gegenüber Dezember 2022 und ist der niedrigste Stand seit August 2010. Der Gesamtjahresabsatz für 2023 belief sich auf lediglich 4,09 Millionen Einheiten, ein Tiefstand seit 1995. Die Verkäufe waren regional unterschiedlich, mit deutlichen Rückgängen im Mittleren Westen und Süden, einer Stagnation im Nordosten und einem überraschenden Aufschwung im Westen.

Einfluss auf den Hypothekenzins

Die Zahl der Hausabschlüsse zum Jahresende stammte größtenteils aus Verträgen, die während der hohen Hypothekenzinsen Ende Oktober und im November unterzeichnet wurden. Der durchschnittliche Zinssatz für ein 30-jähriges Festdarlehen erreichte im Oktober einen Höchststand von rund 8 %, fiel dann im November in den Bereich von 7 % und pendelte sich zum Jahresende bei 6,89 % ein. Lawrence Yun, der Chefökonom des NAR, äußerte sich optimistisch: „Die Verkäufe des letzten Monats scheinen die Talsohle erreicht zu haben, bevor sie im neuen Jahr unweigerlich ansteigen werden. Die Hypothekenzinsen sind deutlich niedriger als noch vor zwei Monaten, und es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten mehr Bestände auf den Markt kommen werden.“

Bestands- und Preisdynamik

Während die Lagerbestände von November auf Dezember um 11,5 % zurückgingen, stiegen sie im Dezember 2022 um 4,2 %. Ende Dezember standen 1 Million Häuser zum Verkauf, was bei dem derzeitigen Verkaufstempo ein Angebot von 3,2 Monaten ergibt, das deutlich unter dem Angebot von sechs Monaten liegt, was auf einen ausgeglichenen Markt hindeutet. Trotz des knappen Angebots stiegen die Immobilienpreise weiter an, wobei der Medianpreis im Dezember 382.600 $ erreichte, was einem Anstieg von 4,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Markteinflüsse und Erstkäufer

Der Markt verzeichnete eine längere durchschnittliche Laufzeit der Häuser und einen höheren Anteil an Barverkäufen, die hauptsächlich von Einzelinvestoren getätigt wurden. Der Rückgang der Investorenaktivität könnte jedoch eine Chance für Erstkäufer darstellen, die nur 29 % der Dezemberverkäufe ausmachten, was deutlich unter dem historischen Durchschnitt liegt. Danielle Hale, Chefvolkswirtin bei Realtor.com, stellte fest: „Da die Mieten weiter sinken und immer mehr Mehrfamilienhäuser zur Miete auf den Markt kommen, werden Investoren auf dem Wohnungsmarkt möglicherweise weiterhin vorsichtiger agieren.“

Der Wohnungsmarkt 2023 stand vor großen Herausforderungen, die durch rückläufige Umsätze und eine veränderte Dynamik gekennzeichnet waren. Zum Jahresende deutete sich jedoch eine mögliche Erholung an, die durch niedrigere Hypothekenzinsen und ein verändertes Anlegerverhalten ausgelöst wurde. Mit Blick auf das Jahr 2024 könnte der Markt neue Chancen bieten, insbesondere für Erstkäufer, obwohl es nach wie vor schwierig ist, erschwingliche Wohnungen zu finden.

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