Überraschenderweise ist die Nachfrage nach Hypotheken auf den niedrigsten Stand seit 1996 gesunken, was in erster Linie auf den starken Anstieg der Zinssätze zurückzuführen ist. Da sie sich der 8 %-Marke nähern, überdenken potenzielle Hauskäufer und aktuelle Hausbesitzer, die eine Refinanzierung anstreben, ihre Pläne.
In der vergangenen Woche war ein deutlicher Anstieg der Hypothekenzinsen zu beobachten, wobei die gesamte Hypothekennachfrage gegenüber der Vorwoche um 6 % zurückging. Diese Veränderung ist in erster Linie auf den jüngsten Anstieg der Staatsanleihenrenditen zurückzuführen, der sich historisch gesehen direkt auf die Hypothekenzinsen auswirkt.
Die Zahlen zeichnen ein klares Bild. Der durchschnittliche Zinssatz für 30-jährige festverzinsliche Hypotheken mit konformen Krediten ist von 7,41 % auf 7,53 % gestiegen. Dies spiegelt sich auch in der Erhöhung des Zinssatzes wider, der von 0,71 auf 0,80 für Darlehen mit einer Anzahlung von 20 % stieg. Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr lag der Zinssatz für solche Hypotheken bei 6,75 %.
Bei der Refinanzierung sieht es nicht viel besser aus. Die Refinanzierungsanträge gingen in der vergangenen Woche um 7 % zurück und liegen nun 11 % unter den Zahlen des letzten Jahres. Überraschenderweise machen Refinanzierungen heute weniger als ein Drittel aller Hypothekenanträge aus, ganz im Gegensatz zu vor zwei Jahren, als sie satte drei Viertel aller Anträge ausmachten.
Auch für potenzielle Hauskäufer sieht es nicht gut aus. Die Anträge für den Erwerb von Wohneigentum sind in der letzten Woche um 6 % gesunken und liegen nun 22 % unter den Zahlen von vor einem Jahr. Da die Zinsen weiter steigen, werden viele Hauskäufer aus dem Markt gedrängt.
Interessanterweise hat die Beliebtheit von Hypotheken mit variablem Zinssatz (ARMs) deutlich zugenommen. Diese Hypotheken, die in der Regel niedrigere Zinssätze für eine kurze Festlaufzeit (etwa fünf oder zehn Jahre) bieten, machen inzwischen 8 % der Kaufanträge aus. Dies ist ein Anstieg gegenüber den 6,7 %, die vor etwa einem Monat beobachtet wurden.
Eine separate Studie von Mortgage News Daily gibt weitere Einblicke in diesen Trend und zeigt, dass der durchschnittliche Zinssatz für eine 30-jährige Festhypothek sogar noch stärker gestiegen ist und bei 7,72 % liegt. Derartige steigende Zahlen deuten darauf hin, dass die Anleger die Wirtschaftsdaten optimistisch einschätzen, was ein Signal für die Federal Reserve sein könnte, eine noch durchsetzungsfähigere Hochzinspolitik zu betreiben.
Für Hauseigentümer und potenzielle Käufer sind dies in der Tat schwierige Zeiten. Da die Zinssätze weiter steigen, wird es auf dem Wohnungsmarkt zu erheblichen Verschiebungen kommen.