In der vergangenen Woche kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Hypothekenzinsen, ausgelöst durch robuste Wirtschaftsdaten, die die Befürchtung verstärkten, dass die Federal Reserve die Zinssätze nicht bald senken könnte. Folglich erreichte die Nachfrage nach Hypotheken den niedrigsten Stand seit Ende Februar.
Der durchschnittliche vertragliche Zinssatz für 30-jährige festverzinsliche Hypotheken mit konformen Darlehenssummen (726.200 $ oder weniger) kletterte von 6,69% auf 6,91%, wobei die Punkte von 0,66 auf 0,83 (einschließlich der Ausfertigungsgebühr) für Darlehen mit einer 20%igen Anzahlung stiegen. Nach Angaben der Mortgage Bankers Association war dies die durchschnittliche wöchentliche Rate, obwohl die täglichen Beobachtungen sahen die Rate über 7%.
Angesichts dieser Umstände gingen die Anträge auf Hypothekenrefinanzierung, die stark auf Zinsänderungen reagieren, in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche saisonbereinigt um 7% zurück. Das Antragsvolumen lag um 45 % unter dem der gleichen Woche des Vorjahres.
Die Kreditanträge für den Erwerb von Wohneigentum gingen wöchentlich um 3 % zurück und lagen um 31 % niedriger als in der letzten Woche des vergangenen Jahres.
„Die Erhöhung der Zinssätze in der vergangenen Woche führte zu einem Rückgang der Anträge für Kauf- und Refinanzierungskredite“, erklärte Michael Fratantoni, Chefökonom von MBA, in einer Pressemitteilung. „Während die Nachfrage nach Refinanzierungen fast ausschließlich von der Höhe der Zinssätze abhängt, wird das Kaufvolumen durch einen Mangel an verfügbaren Häusern auf dem Markt behindert.“
Da die Hauspreise Anzeichen einer Erholung zeigen, die Hypothekenzinsen gestiegen sind und das Wohnungsangebot deutlich unter dem normalen Niveau liegt, spüren potenzielle Hauskäufer den Druck, sich ein Haus leisten zu können. Höhere Zinssätze halten die derzeitigen Hausbesitzer davon ab, ihre Immobilien auf den Markt zu bringen. Die Mehrheit der Hausbesitzer hat heute Hypotheken mit Zinssätzen unter 5 %.
Die Entwicklung der Hypothekenzinsen hängt hauptsächlich von neuen Wirtschaftsdaten ab. Der nächste Teil dieser Daten, der monatliche Beschäftigungsbericht der Regierung, wird am kommenden Freitag veröffentlicht.
Die aktuelle Situation auf dem Hypothekenmarkt spiegelt die Auswirkungen der steigenden Zinsen und des begrenzten Wohnungsbestands wider. Da potenzielle Hauskäufer vor dem Problem der Erschwinglichkeit stehen und Hausbesitzer zögern zu verkaufen, hat die Nachfrage nach Hypotheken den niedrigsten Stand seit drei Monaten erreicht. Die künftige Entwicklung der Hypothekenzinsen wird eng mit den kommenden Wirtschaftsindikatoren verknüpft sein, wobei der monatliche Beschäftigungsbericht der Regierung von besonderer Bedeutung ist. In dem Maße, wie sich die Marktbedingungen entwickeln, werden Käufer und Verkäufer die komplexe Dynamik, die den Wohnungsmarkt prägt, bewältigen.