Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA: Kein Grund zur Panik für Anleger

August 4, 2023
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Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA: kein Grund zur Panik für Anleger

Die Kreditwürdigkeit der USA wurde gerade zum zweiten Mal herabgestuft, aber Experten sehen keine nennenswerten langfristigen Auswirkungen auf den Aktienmarkt.

Eine höchst ungewöhnliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der US-Regierung führte am Mittwoch zu einem Ausverkauf der Aktienmärkte. Analysten gehen jedoch davon aus, dass sich die Auswirkungen auf die Aktien- und Anleihemärkte im Laufe der Zeit in Grenzen halten werden.

Zur Wiederholung: Fitch Ratings hat am Dienstag nach Börsenschluss das langfristige Emittentenausfallrating der Vereinigten Staaten von AAA auf AA+ gesenkt. Darüber hinaus ersetzte sie ihre negative Ratingbeobachtung in den USA durch einen stabilen Ausblick.

Die Rating-Agentur begründete die Herabstufung mit einer „zunehmend hohen und wachsenden staatlichen Schuldenlast“ und einer „Verschlechterung der Regierungsführung“.

Fitch betonte in seiner Stellungnahme: „Die wiederholten politischen Patt-Situationen um die Schuldengrenze und die Beschlüsse in letzter Minute haben das Vertrauen in die Haushaltsführung untergraben“.

Die Herabstufung durch Fitch ist erst das zweite Mal in der Geschichte, dass die Kreditwürdigkeit der USA herabgesetzt wird. Der erste Vorfall ereignete sich im August 2011, als Standard & Poor’s (SPCI) die langfristige Kreditwürdigkeit der Bundesregierung herabsetzte, nachdem eine langwierige Debatte über die Anhebung der Schuldenobergrenze die USA mit einem technischen Ausfall ihrer finanziellen Verpflichtungen bedrohte.

Experten vermuten, dass Fitch, neben S&P und Moody’s (MCO) eine der so genannten großen drei Ratingagenturen, mit diesem Schritt etwas spät dran ist.

Die Bedeutung der Herabstufung der Kreditwürdigkeit

Einige Strategen, die eine rückläufige Meinung vertreten, fragen sich, ob die Herabstufung durch Fitch die starke Dynamik des Marktes unterbrechen wird. Dennoch sind viele Ökonomen und Strategen optimistischer und ziehen Trost aus vergangenen Ereignissen. Als S&P vor zwölf Jahren die Kreditwürdigkeit der Bundesregierung herabstufte, hatte dies keine erkennbaren langfristigen negativen Auswirkungen.

„Aufgrund der Rating-Änderung sollten wir keine signifikanten direkten Auswirkungen auf die Finanzmärkte oder einen erzwungenen Ausverkauf von Staatsanleihen erwarten“, kommentiert Jan Hatzius, Chefökonom von Goldman Sachs. „Die Herabstufung durch S&P im Jahr 2011 hatte einen deutlich negativen Einfluss auf die Stimmung, löste aber keine offensichtlichen Zwangsverkäufe aus.

Darüber hinaus macht die Kategorisierung der Bundesschulden auf der Ebene der institutionellen Anleger die Sorgen über erzwungene Verkäufe übertrieben, so der Wirtschaftswissenschaftler.

„Die meisten Anlagemandate und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen beziehen sich speziell auf Schatzpapiere und nicht nur auf Staatsanleihen mit AAA-Rating“, unterstreicht Hatzius.

Außerdem ist die Herabstufung durch Fitch für die Anleger nicht gerade eine Neuigkeit.

„Die Herabstufung deutet vor allem auf Herausforderungen für die Regierungsführung und die mittelfristige Finanzlage hin, enthält aber keine neuen finanzpolitischen Informationen“, so Hatzius weiter.

Was uns die Geschichte lehrt

Ein Rückblick auf die letzte Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA beruhigt ein wenig. Der S&P 500 verlor einige Monate nach der Herabstufung im August 2011 rund 8 %, stieg aber sechs Monate später um rund 12 % und ein Jahr später um 16 %.

Die langfristige Perspektive ist sogar noch ermutigender. In den fast 12 Jahren seit der letzten Herabstufung hat der S&P 500 eine annualisierte Gesamtrendite (einschließlich Kursveränderungen und Dividenden) von 14 % erzielt. Dies ist vergleichsweise hoch, wenn man bedenkt, dass der Markt in den letzten 50 Jahren eine annualisierte Gesamtrendite von knapp 11 % erzielt hat.

Die jüngste Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Fitch ist ein wichtiges Ereignis, das die Anleger jedoch nicht in Panik versetzen sollte. Historische Präzedenzfälle in Verbindung mit den analytischen Erkenntnissen von Marktexperten deuten darauf hin, dass das Potenzial für langfristige Schäden am Aktienmarkt minimal ist. Obwohl es für Anleger immer ratsam ist, sich zu informieren und wachsam zu sein, sollte diese spezielle Rating-Anpassung für diejenigen, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen, nicht die Hauptsorge sein.

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