Der dänische König Frederik X. hat Polen als Ziel für seinen ersten Auslandsbesuch seit seiner Thronbesteigung gewählt. Damit bricht er mit einer Tradition. Dies stellt eine bemerkenswerte Abkehr von der üblichen Praxis dar, dass die dänischen Monarchen zuerst ein anderes skandinavisches Land besuchen. Frederiks Entscheidung folgt auf die unerwartete Rücktrittsankündigung seiner Mutter, Königin Margrethe II., während ihrer Silvesteransprache, die ihn als neuen König an die Spitze der konstitutionellen Monarchie Dänemarks katapultierte.
Der Besuch begann am Mittwoch und steht im Zeichen der Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Dänemark und Polen, insbesondere der Förderung der dänischen Wirtschaft und der Klimapolitik. Bei seiner Ankunft in Warschau wurde König Frederik X. vom polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda im Präsidentenpalast mit einem roten Teppich und einer Ehrengarde empfangen.
Obwohl der Besuch aufgrund der Umstände seiner Thronbesteigung nicht als Staatsbesuch eingestuft wird, hat die Anwesenheit des dänischen Monarchen in Polen großes diplomatisches Gewicht. In Begleitung einer hochrangigen Delegation von Regierungs- und Wirtschaftsvertretern, aber ohne Königin Mary, wird Frederik unter anderem einen Kranz am Grab des Unbekannten Soldaten niederlegen und mit wichtigen Vertretern der polnischen Legislative zusammentreffen.
Die Agenda des Königs unterstreicht auch das Engagement Dänemarks für ökologische Nachhaltigkeit. So ist unter anderem die Unterzeichnung eines Abkommens über ein Projekt zur Nutzung der Abwärme der Warschauer U-Bahn geplant. Darüber hinaus unterstreicht sein Besuch im regionalen NATO-Hauptquartier in Szczecin die geopolitische Bedeutung der dänisch-polnischen Zusammenarbeit.
In seiner Ansprache bei der Ankunft hob König Frederik X. wortgewandt die Zukunft der polnisch-dänischen Beziehungen hervor und betonte die zentrale Rolle der Partnerschaften im Bereich der erneuerbaren Energien. „Erneuerbare Energien, nachhaltige Produktion und neue Technologien stehen im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Vision für die Zukunft, einer sicheren und blühenden Welt für künftige Generationen“, sagte er und unterstrich den Ruf Dänemarks als führendes Land im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere der Wind- und Sonnenenergie sowie der Bioenergie.
Der Abschluss des dreitägigen Besuchs von König Frederik X. hat weitreichende Auswirkungen auf die dänisch-polnischen Beziehungen. Über die feierlichen Aspekte hinaus symbolisiert dieser Besuch eine zukunftsweisende Partnerschaft, die sich den drängenden Herausforderungen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit stellen will. Es handelt sich dabei nicht nur um eine diplomatische Formalität, sondern um ein gemeinsames Bekenntnis zu einer grüneren, nachhaltigeren Zukunft, das einen Präzedenzfall für die internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Umweltprobleme schafft.