Frankreich bestätigt, dass das Assad-Regime hinter dem jüngsten Chemiewaffenangriff in Syrien steckt

August 23, 2023
Frankreich bestätigt, dass das Assad-Regime hinter dem jüngsten Chemiewaffenangriff in Syrien steckt
portrait of a male terrorist man wearing a gas mask on a black background

Frankreich behauptet, es verfüge über konkrete Beweise, die die syrische Regierung mit dem Chemiewaffenangriff in Syrien Anfang dieses Monats in Verbindung bringen, bei dem 89 Menschen ums Leben kamen.

Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault wies darauf hin, dass die Substanzen des Angriffs auf die von den Rebellen kontrollierte Stadt Khan Sheikhoun mit denen eines früheren Vorfalls übereinstimmten. Er führte weiter aus: „Die Art und Weise, wie das Sarin hergestellt wurde, deutet auf Methoden hin, die für syrische Labors typisch sind. Diese spezifische Methode trägt die Handschrift des Regimes, und so haben wir auf seine Schuld geschlossen.“

Durch den Vergleich mit zuvor entnommenen Proben von anderen chemischen Straftaten in Syrien konnten die französischen Labors diese Feststellung treffen.

Das französische Außenministerium teilte über Twitter mit: „Das Vorhandensein von Sarin ist unbestreitbar, ebenso wie die Beteiligung des syrischen Regimes.“

Die Weltgemeinschaft, insbesondere der Westen, macht vor allem die syrische Regierung dafür verantwortlich, die 2013 nach dem Zwischenfall in Ghouta bei Damaskus, bei dem 1 400 Menschen ums Leben gekommen sein sollen, angeblich ihr Chemiewaffenarsenal aufgegeben hat.

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) bestätigte den Einsatz von Sarin oder eines ähnlichen Kampfstoffs bei dem Zwischenfall in Khan Sheikhoun, verzichtete jedoch auf eine Schuldzuweisung. Britische Wissenschaftler hatten zuvor das Vorhandensein von Sarin oder einer ähnlichen Substanz nachgewiesen, nachdem sie Proben untersucht hatten, die diskret an diesem Ort entnommen worden waren.

Syrien weist jedoch jede Verwicklung in den Vorfall in Khan Sheikhoun zurück, schreibt ihn „terroristischen“ Gruppierungen zu und bestreitet, chemische Waffen zu besitzen.

Im Gegensatz dazu deutete der russische Präsident Wladimir Putin an, dass es sich bei dem Anschlag um das Werk von Organisationen handeln könnte, die versuchen, das Regime von Bashar al-Assad zu belasten. Moskau äußerte zudem Zweifel an der Neutralität der OPCW.

Dmitri Peskow, der Sprecher des Kremls, erklärte, dass die russische Haltung auch nach der Bewertung Frankreichs unverändert bleibe. Er erklärte: „Der Kreml, einschließlich Präsident Putin, sind fest davon überzeugt, dass nur eine unvoreingenommene weltweite Untersuchung die Wahrheit ans Licht bringen kann.“

Das französische Außenministerium schloss sich nach einer veröffentlichten unabhängigen Untersuchung den Schlussfolgerungen der USA, des Vereinigten Königreichs, der Türkei und der OPCW an. Französische Ermittler bestätigten das Vorhandensein von Sarin, nachdem sie Proben vom Anschlagsort und vom Blut eines Opfers untersucht hatten. Dieselben Proben wurden denen eines Saraqeb-Anschlags von 2013 gegenübergestellt. Die Übereinstimmung der Ergebnisse bestärkt die Anschuldigung gegen das syrische Regime, zumal nach Angaben des französischen Militärs nur dieses über die Hubschrauber verfügte, die an dem Angriff 2013 beteiligt waren.

Das Ministerium wies auf die Luftangriffe auf Khan Sheikhoun vom Luftwaffenstützpunkt Shayrat des Regimes aus hin. Minister Ayrault erklärte: „Nur das Regime verfügt über solche Flugkapazitäten“.

Der Bericht äußerte sich skeptisch über die Zusicherung des syrischen Regimes, die chemischen Waffen vernichtet zu haben, und wies auf Unstimmigkeiten in den Behauptungen hin.

Der Vorfall in Syrien veranlasste die USA zu ihrem ersten Angriff auf die syrische Regierung während des seit sechs Jahren andauernden Konflikts und verschärfte die Spannungen zwischen den USA und Russland.

Nach der Tragödie von Khan Sheikhoun wurden weltweit verstärkt Forderungen nach dem Sturz Assads laut. Der Vorfall ist ein schwerwiegendes Kapitel in einem Krieg, der nach UN-Angaben rund 400.000 Menschenleben gefordert hat.

Die sich verdichtenden Beweise im Zusammenhang mit den chemischen Angriffen in Syrien verdeutlichen die Komplexität und die Gefahren des anhaltenden Konflikts. Während die Nationen ihre endgültigen Positionen einnehmen und ihre Ergebnisse präsentieren, schaut die Welt aufmerksam zu und sehnt sich nach einer Lösung. Dieser Vorfall erinnert uns eindringlich an die Kosten des Krieges, die Zerbrechlichkeit der internationalen Beziehungen und die dringende Notwendigkeit eines friedlichen Dialogs in diesen turbulenten Zeiten.

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