Ivanka Trump sah sich bei einer Frauenveranstaltung in Berlin einem skeptischen Publikum gegenüber, als sie sich für das Engagement ihres Vaters für Frauenfragen aussprach und damit bei einigen Zuhörern Zischlaute und Buhrufe auslöste.
Die Sitzung begann damit, dass Ivanka ihre Rolle im Weißen Haus erläuterte. Auf die Frage von Miriam Meckel, Redakteurin der Wirtschaftswoche, nach ihrer Darstellung als erste Tochter, erklärte sie, dass sie mit dieser neuen Rolle nicht vertraut sei. „Für mich ist es noch sehr früh. Ich höre zu, lerne und überlege, wie ich etwas bewirken kann“, sagte sie.
Als Ivanka ihren Vater für seine Unterstützung von Frauen lobte, wendete sich das Blatt, als es um bezahlten Urlaub ging. Auf Fragen zu den kontroversen Äußerungen des Präsidenten über Frauen in der Vergangenheit versicherte Ivanka, dass sie aus erster Hand weiß, dass er das Potenzial von Frauen respektiert und an sie glaubt.
Ivanka betonte ihre Identität als Feministin und äußerte sich besorgt über die vermeintliche Exklusivität der feministischen Bewegung. Sie erklärte: „Wir müssen zusammenkommen, auch wenn wir unterschiedliche Standpunkte haben, und uns an respektvollen Diskussionen wie dieser beteiligen.“ Ivanka betonte auch, wie wichtig es ist, die Vorbehalte gegenüber der Identifizierung als Feministin zu verstehen.
Auf dem W-20-Gipfel, der sich mit der Förderung der Rolle der Frau in der Arbeitswelt und der Gleichberechtigung befasst, nahm Ivanka zusammen mit anderen namhaften Persönlichkeiten wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, Königin Máxima der Niederlande und IWF-Direktorin Christine Lagarde teil.
Auf die Skepsis des Publikums reagierte Ivanka später mit den Worten: „Ich bin daran gewöhnt. Für den Fortschritt brauchen wir einen offenen Dialog, ohne die Angst, stigmatisiert zu werden“.
Bundeskanzlerin Merkel hatte Ivanka persönlich zu diesem Besuch eingeladen, der die Stärkung der Beziehungen zwischen Deutschland und den USA unterstreicht und Ivankas zunehmende diplomatische Rolle markiert. Ihr Besuch in Berlin hat ein großes Medieninteresse geweckt, und es wurden über 400 Presseausweise für die W-20-Veranstaltung ausgestellt.
Mit Blick auf ihre wachsende Verbundenheit mit Merkel hob die Präsidententochter die deutschen Ausbildungsprogramme hervor und erklärte: „Die Deutschen sind wirklich Pioniere“.
Ivanka Trumps Berlin-Besuch unterstreicht die immer komplizierter werdende Dynamik zwischen traditioneller Diplomatie und familiären Beziehungen in der derzeitigen US-Regierung. Während Staatsoberhäupter und die Öffentlichkeit weiterhin Ivankas Rolle in den internationalen Beziehungen definieren und verstehen, ist eines sicher: Ihre Präsenz auf der Weltbühne erregt Aufmerksamkeit und prägt Dialoge auf unerwartete Weise.