Bei seinem jährlichen Telefonat mit der russischen Öffentlichkeit wurde Präsident Wladimir Putin mit einem ungewöhnlichen Fragesteller konfrontiert: einer von einer künstlichen Intelligenz erzeugten „Deepfake“-Version seiner selbst. Diese Veranstaltung, die Teil eines sorgfältig abgestimmten Zusammenspiels mit seiner Jahresend-Pressekonferenz war, stellte für den russischen Staatschef eine neue Herausforderung dar. Die Anfrage von AI Putin berührte die Themen Identität und die aufkeimenden Bedenken im Zusammenhang mit neuronalen Netzen und künstlicher Intelligenz, was das wachsende weltweite Interesse an diesen Technologien widerspiegelt.
Während der Sitzung stellte Putins digitales Gegenstück, das durch fortschrittliche KI-Technologien geschaffen wurde, eine bohrende Frage. „Herr Präsident, guten Tag. Ich bin Studentin am Institut in St. Petersburg. Haben Sie viele Zwillinge? Und noch etwas: Wie stehen Sie zu den Gefahren von neuronalen Netzen und künstlicher Intelligenz?“, fragte die KI, wie von NBC News live übersetzt. Dieser Moment löste im Publikum Gelächter aus und veranlasste Putin, der für sein ruhiges Auftreten bekannt ist, zu einer nachdenklichen Pause.
Präsident Putin antwortete seinem virtuellen Amtskollegen: „Ich sehe, dass Sie mir ähneln und mit meiner Stimme sprechen können. Aber ich habe darüber nachgedacht und beschlossen, dass nur eine Person wie ich sein und mit meiner Stimme sprechen darf, und das werde ich sein. Diese Antwort war eine subtile Reaktion auf die jüngsten Gerüchte über den Einsatz von Doppelgängern bei Putin, eine Theorie, die der Kreml entschieden zurückgewiesen hat. Darüber hinaus wurde auf die zunehmende Besorgnis über KI-Depefakes und deren Potenzial zur Verbreitung von Fehlinformationen hingewiesen.
„Deepfake“ bezieht sich auf KI-manipulierte Bilder, Töne oder Videos, die echte Personen überzeugend imitieren. Diese Technologie wird zunehmend eingesetzt, um irreführende Darstellungen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, einschließlich Politikern und Prominenten, zu fabrizieren, was Befürchtungen über ihre Rolle bei der Verbreitung von Falschinformationen schürt.
Putins Begegnung mit seiner KI-Version unterstreicht Russlands Bestreben, ein wichtiger Akteur in der KI-Technologie zu sein. Globale Mächte wie die USA, China und die Europäische Union konkurrieren in diesem Bereich ebenfalls heftig miteinander. Diese Länder wetteifern nicht nur um die Vorherrschaft bei den KI-Fortschritten, sondern sind sich auch der Risiken bewusst, die eine solche sich schnell entwickelnde Technologie mit sich bringt. Die Entwicklung von KI-generierten Avataren, die von echten Menschen kaum noch zu unterscheiden sind, stellt einen bedeutenden Sprung in diesem technologischen Wettlauf dar.
Diese noch nie dagewesene Interaktion zwischen Präsident Putin und seinem KI-generierten Ebenbild markiert einen bedeutenden Moment in der Diskussion über die Rolle der KI in der globalen Politik und Informationsverbreitung. Sie veranschaulicht anschaulich den schmalen Grat zwischen technologischer Innovation und ethischen Anliegen, insbesondere Identität und Authentizität. Da Staatsoberhäupter wie Putin in diesen komplexen Gewässern navigieren, wird der Vorfall während der jährlichen Fragestunde des russischen Präsidenten wahrscheinlich als wegweisendes Ereignis im laufenden Diskurs über die Auswirkungen und Folgen der künstlichen Intelligenz nachhallen.