Protestwelle in der Slowakei gegen die Überarbeitung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

März 25, 2024
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Im Herzen der slowakischen Hauptstadt versammelten sich Tausende, um ihren Unmut über die vorgeschlagenen Änderungen am öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem des Landes zum Ausdruck zu bringen. Die von der populistischen Regierung von Premierminister Robert Fico angeführte Reform hat Proteste gegen die Regierung ausgelöst, an denen sich ein breites Spektrum der Gesellschaft beteiligt, darunter Präsidentin Zuzana Čaputová, lokale Journalisten, Oppositionspolitiker und internationale Organisationen. Im Mittelpunkt steht die Befürchtung, dass diese Reformen das slowakische öffentlich-rechtliche Fernsehen und den Rundfunk in ein Sprachrohr der Regierungspropaganda verwandeln und damit das demokratische Gefüge des Landes untergraben könnten.

Die Demonstranten, die sich auf dem Freiheitsplatz im Stadtzentrum von Bratislava versammelten, brachten ihren entschiedenen Widerstand gegen einen Plan zum Ausdruck, der nach Ansicht von Kritikern den slowakischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk vollständig unter staatliche Kontrolle zu stellen droht. „Das dürfen wir nicht zulassen“, erklärte Zora Jaurova, eine Abgeordnete der oppositionellen Partei Progressive Slowakei, und wies auf die Gefahr hin, dass der Sender zu einer „Trompete für die Regierungspropaganda“ wird.

Nach dem Entwurf von Kulturministerin Martina Simkovicova soll RTVS durch eine neue Einrichtung ersetzt werden, die von einem siebenköpfigen Rat geleitet wird, der von der Regierung und dem Parlament ernannt wird. Dieser Schritt hat bei den Befürwortern der Meinungsfreiheit und der Demokratie Besorgnis erregt. Noel Curran, der Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion (EBU), bezeichnete den Vorschlag als „einen kaum verhüllten Versuch, den slowakischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in ein staatlich kontrolliertes Medium umzuwandeln“ und wies auf die gravierenden Folgen für die Demokratie und die Meinungsfreiheit hin.

Diese vorgeschlagene Überarbeitung wird als Teil des umfassenderen Angriffs der Regierung Fico auf die Medienfreiheit angesehen, eine Maßnahme, die in der slowakischen Journalistengemeinschaft und darüber hinaus auf breite Ablehnung stößt. Kritiker halten diese Änderungen für unnötig und beschuldigen die Regierung, alternative Standpunkte zensieren zu wollen – eine Behauptung, die von rund tausend Journalisten und Mitarbeitern des Senders bestritten wird.

Simkovicovas Verbindungen zur ultranationalistischen Slowakischen Nationalpartei und ihre frühere Arbeit für ein Desinformationsfernsehen im Internet verleihen der Debatte eine weitere kontroverse Komponente. Unterdessen sieht sich Ficos Regierung an verschiedenen Fronten mit Opposition konfrontiert, u. a. wegen ihrer prorussischen Haltung und der als korruptionsfreundlich empfundenen Gesetzesreformen, was Tausende zu Protesten gegen seine Politik in der Slowakei veranlasste.

Die anhaltenden Proteste in der Slowakei stellen einen kritischen Punkt für das Land dar, da sich Bürger aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zusammenschließen, um die Unabhängigkeit der Medien und demokratische Grundsätze zu verteidigen. Der weit verbreitete Widerstand gegen die von Premierminister Fico vorgeschlagene Reform des Rundfunks unterstreicht die kollektive Besorgnis über die künftige Ausrichtung der Slowakei, wobei viele ein Abdriften auf die illiberalen Pfade der Nachbarländer befürchten. In der Hoffnung, dass die Stimme des slowakischen Volkes das Land zur Wahrung seiner demokratischen Integrität und der Medienfreiheit führen wird, beobachtet die Welt die Entwicklung der Situation aufmerksam.

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