Putin auf dem Weg zu seiner fünften Amtszeit: Russland bereitet sich auf die Präsidentschaftswahlen 2024 vor

Dezember 8, 2023
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Saint Petersburg-Russia - 16.06.2022: President of the Russian Federation Vladimir Putin.

Während sich Russland auf die für den 17. März 2024 angesetzten Präsidentschaftswahlen vorbereitet, gewinnt die Möglichkeit einer fünften Amtszeit Wladimir Putins an Fahrt. Mit dem einstimmigen Beschluss des Föderationsrates, des Oberhauses des russischen Parlaments, ist die Bühne für einen streng kontrollierten politischen Wettbewerb bereitet. Obwohl Putin seine Kandidatur nicht offiziell bekannt gegeben hat, sind die Erwartungen an seine Teilnahme hoch, zumal Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in dieser Angelegenheit zu Geduld mahnt.

Mit der Ankündigung des Wahltermins durch die Sprecherin des Föderationsrates, Valentina Matwijenko, wurde der Wahlkampf eingeläutet. Putin ist mit seinen 71 Jahren nach wie vor eine dominierende Figur in der russischen Politik und hat in den 24 Jahren seiner Amtszeit die Kontrolle über das System weitgehend gefestigt. Dass er aufgrund der von ihm eingeleiteten Verfassungsreformen bis 2036 an der Macht bleiben könnte, macht diese Wahl noch ernster.

Oppositionelle Stimmen, wie der inhaftierte Anführer Alexej Nawalny, stellen Putins Autorität weiterhin in Frage. Nawalny forderte eine Abstimmung gegen Putin als Referendum über sein Handeln und den laufenden Krieg. Viele Kritiker werden jedoch entweder inhaftiert oder ins Exil geschickt, und unabhängige Medien sind mit Verboten belegt, was die Möglichkeit eines fairen Wettbewerbs schmälert.

Die Kandidaten, die gegen Putin antreten sollen, stehen noch nicht fest. Zwar haben Persönlichkeiten wie der ehemalige Gesetzgeber Boris Nadeschdin und die Journalistin Jekaterina Duntsowa ihr Interesse bekundet, doch ist ihr Weg zu den Wahlen mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, darunter strenge Anforderungen an die Unterschriftensammlung. Die Kandidatur des Hardliner-Nationalisten Igor Strelkov scheint aufgrund von Extremismusvorwürfen und seiner kritischen Haltung gegenüber Putin unwahrscheinlich.

In diesem Zusammenhang bleibt Putins Ansatz für eine Kandidatur spekulativ, wobei die Möglichkeit besteht, dass er als Unabhängiger oder unter dem Banner der Partei Gerechtes Russland antritt. Dmitri Oreschkin, ein unabhängiger politischer Analyst, rechnet mit einem nicht konkurrierenden Wahlgang mit Putin und anderen weniger populären Kandidaten.

Die Entscheidung der Zentralen Wahlkommission, die Online-Wahl einzubeziehen und die Stimmabgabe möglicherweise auf drei Tage auszudehnen, wirft Bedenken hinsichtlich der Transparenz der Wahlen und der Wirksamkeit der unabhängigen Überwachung auf, wie Stanislav Andreychuk von der Wahlbeobachtungsgruppe Golos betont.

Die russischen Präsidentschaftswahlen 2024 entwickeln sich zu einem bedeutenden Ereignis, nicht so sehr wegen des Wettbewerbs, sondern wegen ihrer Symbolik und ihrer Auswirkungen auf Putins Machterhalt. Angesichts der strengen Kontrolle des politischen Systems und der Beschränkungen für die Opposition geht es bei den Wahlen weniger um die Wahl eines Führers als vielmehr darum, Putins Einfluss auf die Machtstruktur des Landes zu messen. In den kommenden Monaten werden wir mehr über die Kandidaten und die Art des Wahlkampfs erfahren, aber das Ergebnis steht im Schatten von Putins anhaltendem Einfluss von vornherein fest.

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