Russland hat eine vorgeschlagene Erklärung des UN-Sicherheitsrats, in der Nordkoreas jüngster Raketentest verurteilt wird, durch Ausübung seines Vetorechts blockiert.
Die von den USA eingebrachte Erklärung zielte nicht nur darauf ab, Nordkoreas Raketenaktivitäten zu kritisieren, sondern das Land auch zu weiteren Atomtests aufzufordern. Bislang hat Nordkorea fünf Atomtests durchgeführt, und es wird spekuliert, dass ein sechster Test unmittelbar bevorsteht, da Analysten vor kurzem signalisiert haben, dass sich das Testgelände in einem „bereiten“ Zustand befindet. Anstelle eines Atomtests hat Nordkorea am vergangenen Sonntag eine Rakete gestartet, die Berichten zufolge eine Fehlfunktion aufwies, was weitere Forderungen nach einer Einstellung der aggressiven Handlungen des Landes zur Folge hatte.
Trotz der Unterstützung der anderen 14 Mitglieder des Sicherheitsrats, darunter China – Nordkoreas wichtigster Verbündeter und ständiges Ratsmitglied – scheiterte die Erklärung am Veto Russlands. Dies ist nicht der erste Fall, in dem Russland sein Veto gegen von den USA initiierte Resolutionen einlegt. Erst letzte Woche legte es sein Veto gegen einen Antrag ein, mit dem ein mutmaßlicher chemischer Angriff in Syrien verurteilt wurde, bei dem Dutzende von Menschen ums Leben kamen; bei dieser Abstimmung enthielt sich China der Stimme.
Angesichts der derzeitigen Dynamik sind die Aussichten auf eine Wiederaufnahme der Erklärung zu Nordkorea eher gering. Ein Diplomat äußerte Zweifel an der Fähigkeit des Sicherheitsrates, in dieser Frage eine gemeinsame Basis zu finden.
In der kommenden Woche wird US-Außenminister Rex Tillerson den Vorsitz bei einem hochrangigen UN-Treffen zur Lage in Nordkorea führen.
Haley: N. Korea muss den nächsten Schritt machen
US-Botschafterin Nikki Haley betonte gegenüber UN-Korrespondenten, dass die Verantwortung bei Nordkorea liege, um weitere Komplikationen zu verhindern.
Ihre Botschaft an Pjöngjang war eindeutig und betonte, dass die USA keine Konfrontation anstreben. „Wir suchen keine Konfrontation, also sollten sie sie auch nicht heraufbeschwören“, erklärte sie.
„Sie müssen das erkennen. Wir haben unseren Standpunkt so transparent wie möglich dargelegt. Jetzt sind sie am Zug und sollten es unterlassen, uns herauszufordern.
Nordkorea, das für seine Geheimniskrämerei und seine nuklearen Bestrebungen bekannt ist, führte im September einen bedeutenden Atomtest durch, der bereits der fünfte war. Das Land hat den Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen nicht unterzeichnet, der ein weltweites Verbot von Atomtests vorsieht.
Die anhaltenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel unterstreichen die Bedeutung des diplomatischen Dialogs und der internationalen Einigkeit im Umgang mit nuklearen Bedrohungen. Da die Nationen in der Frage der richtigen Vorgehensweise gegenüber Nordkorea geteilter Meinung sind, schaut die Weltgemeinschaft genau hin und hofft auf eine Lösung, die Frieden und Stabilität in den Vordergrund stellt. In den kommenden Tagen werden die Entscheidungen der wichtigsten Akteure eine entscheidende Rolle für die künftige Dynamik dieses geopolitischen Brennpunkts spielen.