Rosalind Evans
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat die Auflösung des spanischen Parlaments und vorgezogene Parlamentswahlen für den 23. Juli gefordert.
Sanchez bestätigte, dass er den spanischen König Felipe VI. über seine Pläne informiert hat.
Der ursprüngliche Zeitplan für die Parlamentswahlen war im Dezember, aber die erheblichen Niederlagen, die Sanchez‘ regierende sozialistische Partei bei der Abstimmung am 28. Mai erlitt, führten zu einem früheren Termin. Die Wahlergebnisse zeigten, dass die Sozialistische Partei nur drei der 12 Regionen, in denen gewählt wurde, für sich gewinnen konnte, während die restlichen Regionen in die Hände der Konservativen Volkspartei und ihrer Bündnisse fielen.
„Angesichts des gestrigen Wahlergebnisses habe ich diese Entscheidung getroffen“, verkündete Sanchez am Montag auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz, die von CNBC übersetzt wurde.
„Auch wenn es sich bei den gestrigen Wahlen in erster Linie um Kommunalwahlen handelte… die Stimmung, die in den Stimmen zum Ausdruck kam, ging darüber hinaus. Als Regierungschef und als Generalsekretär der Sozialistischen Partei übernehme ich persönlich die Verantwortung für die Ergebnisse und halte es für notwendig, darauf zu reagieren.“
Bevor die Ergebnisse am Montag bekannt gegeben wurden, hatte Javier Lamban, der Regierungschef von Aragonien (einer Region, die die Volkspartei bei der Abstimmung am Sonntag erfolgreich unter ihre Kontrolle gebracht hatte), erklärt: „Wir wussten, dass wir eine undurchdringliche Barriere gegen die nationale Welle errichten mussten, aber am Ende konnte die Barriere nicht standhalten.“
Angesichts der veränderten politischen Landschaft werden nun alle Augen auf Spanien gerichtet sein, da sich das Land auf eine unerwartete Parlamentswahl im Juli dieses Jahres vorbereitet. Das Ergebnis wird für den politischen Kurs Spaniens von entscheidender Bedeutung sein. Angesichts der jüngsten Verluste der Sozialistischen Partei werden die bevorstehenden Wahlen zweifellos zeigen, ob sie verlorenen Boden zurückgewinnen kann oder ob die Volkspartei zu einer führenden politischen Kraft in Spanien wird.
