Das Unterhaus hat einen Gesetzesentwurf zur legalen Einführung eines frankophonen Einwanderungsprogramms verabschiedet, der nun dem Senat vorgelegt werden wird.
Der Gesetzentwurf C-13 zielt darauf ab, das Gesetz über die Amtssprachen zu aktualisieren. Darin wird behauptet, dass Französisch, die derzeit einzige Amtssprache in Kanada, die als gefährdet gilt, an den Arbeitsplätzen des Bundes besser geschützt werden muss.
Das Unterhaus hat das Gesetz am Montag in dritter Lesung verabschiedet. Der liberale Abgeordnete Anthony Housefather aus Montreal, der zuvor Bedenken über die möglichen Auswirkungen des Gesetzes auf die englischsprachige Minderheit in Quebec geäußert hatte, war die einzige Gegenstimme.
Im Falle einer Verabschiedung würde der Gesetzentwurf die Einwanderung in das Gesetz über die Amtssprachen einführen und dessen entscheidende Rolle für die Unterstützung frankophoner Minderheiten außerhalb Quebecs unterstreichen.
Die liberale Regierung behauptet, dass diese Maßnahme dazu beitragen wird, französischsprachige Dienstleistungen in Bereichen wie Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheitsfürsorge in ganz Kanada zu erweitern und den derzeitigen Mangel an zweisprachigen Fachkräften auszugleichen.
Darüber hinaus schreibt der Gesetzentwurf vor, dass alle künftigen Mitglieder des Obersten Gerichtshofs von Kanada zweisprachig sein müssen, um den Zugang zur Justiz zu verbessern und mögliche Änderungen dieser Politik durch künftige Regierungen zu verhindern.
Der Gesetzentwurf stellt einen bedeutenden Schritt zur Aufwertung und zum Schutz der französischen Sprache in Kanada dar. Es zielt darauf ab, die Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus der sinkenden Zahl zweisprachiger Arbeitnehmer ergeben, insbesondere in den Provinzen außerhalb von Quebec. Dieser Mangel an zweisprachigem Personal hat sich auf die Erbringung grundlegender Dienstleistungen wie Gesundheitsfürsorge, Bildung und Kinderbetreuung in französischer Sprache ausgewirkt, ein Problem, auf das der Gesetzentwurf direkt abzielt.
Die Aufnahme der Einwanderung in das Gesetz über die Amtssprachen, ein Novum in der kanadischen Gesetzgebungsgeschichte, bedeutet eine zunehmende Anerkennung der entscheidenden Rolle, die frankophone Einwanderer bei der Aufrechterhaltung der Vitalität französischsprachiger Gemeinden im ganzen Land spielen.
Das Erfordernis der Zweisprachigkeit für Richter am Obersten Gerichtshof soll die Fairness und Zugänglichkeit des Justizsystems für französischsprachige Bürger verbessern. Diese Maßnahme stärkt auch die Widerstandsfähigkeit der Politik gegenüber zukünftigen politischen Veränderungen, die diese zweisprachige Anforderung untergraben könnten.
Der Gesetzentwurf wird nun zur weiteren Debatte und Abstimmung an den Senat weitergeleitet. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, wird es eine bedeutsame Änderung in der kanadischen Gesetzgebung darstellen, die das Engagement des Landes für seine zweisprachige Identität und den Schutz seiner frankophonen Bürger stärkt.