Für viele ist der Ruhestand eine Zeit der wohlverdienten Erholung, eine Gelegenheit zu reisen, neue Hobbys zu entdecken und viel Zeit mit ihren Lieben zu verbringen. Mit zunehmendem Alter hofft man, dass finanzielle Sorgen, insbesondere im Zusammenhang mit der Krankenversicherung und den Lebenshaltungskosten, nicht mehr die vorherrschende Sorge sein werden. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme wie der Lebenshaltungskostenkrise, der höheren Inflation und der Zinssätze ist ein solides und effizientes System für die Altersvorsorge jedoch wichtiger denn je geworden. Diese Systeme sind weltweit sehr unterschiedlich und reichen von Systemen, die nur minimale Vorkehrungen für Rentner vorsehen, bis hin zu solchen, die sehr effizient und gründlich sind.
Der am Dienstag veröffentlichte Mercer CFA Institute Global Pension Index für das Jahr 2023 bescheinigt den Niederlanden das beste Altersversorgungssystem, gefolgt von Island, Dänemark und Israel. „Alle haben ein erstklassiges und robustes Alterseinkommenssystem, das gute Leistungen bietet, nachhaltig ist und ein hohes Maß an Integrität aufweist“, heißt es in der Studie, wobei alle mit der Note „A“ bewertet wurden. Die Vereinigten Staaten hingegen erreichten ein „C+“ und stehen damit auf Platz 22 der Liste. Verglichen wurden sie mit Kasachstan, Kolumbien, Frankreich und Spanien, die ebenfalls ein „C+“ erhielten. Zwar weisen ihre Rentensysteme „einige gute Merkmale“ auf, doch gibt es auch „große Risiken“ und „Mängel“, die behoben werden müssen, um ihre Wirksamkeit und langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
In dem Bericht werden mehrere Verbesserungen für das US-Rentensystem vorgeschlagen, u. a. die Einführung weiterer Beschränkungen, um zu verhindern, dass Menschen vor dem Eintritt in den Ruhestand auf ihre Rentenfonds zugreifen, die Erhöhung der Mindestrente für Rentner mit geringem Einkommen, die Forderung, dass ein Teil der Rentenleistung als Einkommensstrom bezogen werden muss, und die Verbesserung der Berücksichtigung von Leistungen im Ruhestand.
Die Analyse in dem Bericht stützt sich auf über 50 Faktoren, darunter staatliche Unterstützung und Vorteile, lokales Wirtschaftswachstum, Regulierung und Kommunikation. In dem Bericht wurden 47 verschiedene Rentensysteme untersucht, die jeweils unter anderen Bedingungen und in einem anderen Kontext funktionieren, so dass einige Daten nur schwer vergleichbar sind. Das Vereinigte Königreich belegte mit der Note „B“ zusammen mit Kanada, Neuseeland und Deutschland den 10. Im Gegensatz dazu erhielten Länder wie Mexiko, Indonesien und Südafrika eine „C“-Note, während Thailand, die Türkei, Indien, die Philippinen und Argentinien mit einer „D“-Note noch schlechter abschnitten.
Die Unterschiede in den Rentensystemen weltweit können die Lebensqualität der Rentner erheblich beeinträchtigen. Während einige Länder wie die Niederlande, Island, Dänemark und Israel hervorragende Systeme eingeführt haben, die gute Leistungen bieten, nachhaltig sind und ein hohes Maß an Integrität aufweisen, haben andere Länder Nachholbedarf. In den Vereinigten Staaten wie auch in mehreren anderen großen Volkswirtschaften gibt es Bereiche, die verbessert werden müssen, um die langfristige Tragfähigkeit und Wirksamkeit ihrer Rentensysteme zu gewährleisten. Wer sich im Ausland zur Ruhe setzen möchte, muss sich sorgfältig über das System der Altersversorgung im Zielland informieren und dieses bewerten.