Die Schweiz steht am Scheideweg, denn die Bürgerinnen und Bürger bereiten sich auf eine Volksabstimmung vor, die das Leben der Rentnerinnen und Rentner entscheidend verändern könnte. Angesichts der Überalterung der Bevölkerung und der steigenden Lebenshaltungskosten stehen die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger vor zwei Vorschlägen: einem zur Erhöhung des Rentenalters und einem weiteren zur Erhöhung der Rentenzahlungen. Während ersteres wahrscheinlich scheitern wird, scheint letzteres, ein von den Schweizer Gewerkschaften unterstützter Vorschlag für eine „13. monatliche Rentenzahlung“, die dem in der Schweiz erwarteten „13.
Die Initiative „Besser leben im Ruhestand“ ist eine Antwort auf die finanzielle Belastung der Rentner in einem der teuersten Länder der Welt. Mit der vorgeschlagenen Erhöhung der monatlichen Sozialversicherungsbeiträge, die für Einzelpersonen bis zu 2.450 Schweizer Franken betragen, sollen die hohen Lebenshaltungskosten abgefedert werden. Trotz der Beliebtheit der Initiative bei den Wählern bleibt ihr Erfolg ungewiss, wobei die jüngsten Umfragen einen knappen Vorsprung für die „Ja“-Kampagne zeigen.
Der Vorschlag stößt auf gemischte Reaktionen: Linke Parteien unterstützen ihn, während rechte und zentristische Parteien sowie die Schweizer Regierung und das Parlament dagegen sind. Kritiker, darunter auch die Regierung, argumentieren, dass die Initiative ein finanzielles Risiko für das Sozialversicherungssystem darstellen könnte, da sie Steuererhöhungen erforderlich machen würde, ohne dass die wirklich Bedürftigen davon profitieren würden. Die Schweizerische Volkspartei bezeichnete den Vorschlag als „unverantwortlich“ und befürchtete, dass er zum Trittbrettfahren auf dem Sozialversicherungssystem verleiten würde.
Trotz dieser Herausforderungen bleiben die Befürworter der Initiative hoffnungsvoll. Pierre-Yves Maillard vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) wies auf die „Kaufkraftkrise“ hin, mit der die Rentnerinnen und Rentner konfrontiert sind, eine Einschätzung, die von den Rentnern selbst geteilt wird. Die Debatte unterstreicht die allgemeine Frage der finanziellen Sicherheit im Ruhestand vor dem Hintergrund der hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz.
Das Referendum beinhaltet auch einen Vorschlag zur Anhebung des Rentenalters von 65 auf 66 Jahre, um die Finanzierung des Rentensystems zu sichern. Es scheint jedoch unwahrscheinlich, dass diese Initiative angenommen wird, da sich in jüngsten Umfragen eine deutliche Mehrheit dagegen ausgesprochen hat. Dies folgt auf eine knappe Entscheidung vor zwei Jahren, das Rentenalter für Männer und Frauen auf 65 Jahre anzugleichen.
Da in der Schweiz in direkter Demokratie über diese Fragen abgestimmt wird, werden die Ergebnisse die Prioritäten der Bevölkerung widerspiegeln, die finanzielle Stabilität mit den Bedürfnissen der alternden Bevölkerung in Einklang zu bringen. Nach dem Wahlschluss am Sonntagmittag werden die ersten Ergebnisse den Weg der Schweiz aufzeigen.