Überparteilicher Konsens: Amerikas wachsende Ruhestandskrise

September 23, 2024

Eine aktuelle Umfrage des globalen Investmentunternehmens BlackRock zeigt eine seltene Übereinstimmung zwischen Republikanern und Demokraten: Die Vereinigten Staaten stehen vor einer bedeutenden Krise der Altersvorsorge. Da nur etwa die Hälfte der amerikanischen Haushalte über ein Rentenkonto verfügt und die Zukunft der Sozialversicherung in Frage steht, machen sich Bürger aller politischen Richtungen zunehmend Sorgen um ihre finanzielle Sicherheit im Ruhestand.

Sorgen um den Ruhestand überschreiten politische Grenzen

In einer Umfrage im August befragte BlackRock 1.000 registrierte Wähler zum Thema Rentensicherheit. Die Ergebnisse waren über die Parteigrenzen hinweg auffallend ähnlich: 93% der Republikaner, 86% der Demokraten und 94% der Unabhängigen räumten ein, dass es eine Krise der Altersvorsorge gibt. Eine Hauptsorge der Befragten war die Angst, ihren Lebensstandard im Ruhestand nicht halten zu können. Diese Befürchtung wurde von drei Vierteln der Republikaner und der Demokraten geäußert, wobei ein etwas geringerer Prozentsatz der Unabhängigen die gleiche Meinung vertrat.

Eine Lücke zwischen Ersparnissen und Ruhestandsbedürfnissen

Die Umfrage hat auch die erhebliche Diskrepanz zwischen den Ersparnissen der Amerikaner für den Ruhestand und dem Betrag, den sie glauben, zu benötigen, aufgezeigt. Im Durchschnitt erwarten die Republikaner, dass sie 2,1 Millionen Dollar benötigen, um bequem in Rente gehen zu können, während die Demokraten 2 Millionen Dollar veranschlagen und die Unabhängigen ein viel höheres Ziel von 3 Millionen Dollar setzen. Trotz dieser hochgesteckten Ziele gaben fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer aller politischen Zugehörigkeiten an, weniger als 150.000 Dollar für den Ruhestand zu sparen. Darüber hinaus gab ein Viertel der Demokraten und Republikaner an, keine Ersparnisse für den Notfall zu haben, eine beunruhigende Zahl, die sich mit 29% der Unabhängigen deckt.

Experten warnen vor einer drohenden Krise

Ruhestandsexperten betonen, dass die Frage der Ruhestandssicherheit ein universelles Anliegen ist. Catherine Collinson, CEO des überparteilichen Transamerica Center for Retirement Studies, betonte: „Altern und die Vorbereitung auf einen finanziell sicheren Ruhestand ist ein Thema für alle und eine Chance für alle. Wir sitzen alle im selben Boot.“ Die Gesetzgebung zur Verbesserung der Rentensicherheit, wie z.B. das parteiübergreifende Gesetz Secure Act 2.0 aus dem Jahr 2022, ist ein weiterer Beweis für den gemeinsamen Charakter dieses Themas. Mit dem Gesetz wurden neue Regeln eingeführt, die die Möglichkeiten der Altersvorsorge für alle Amerikaner verbessern sollen.

Die Realität des Ruhestands: Hoffnungen versus Realität

Entgegen ihren Erwartungen gehen viele Amerikaner früher in den Ruhestand, als sie geplant hatten. Während der durchschnittliche Arbeitnehmer hofft, mit 67 Jahren in den Ruhestand zu gehen, gehen die meisten Amerikaner mit 62 Jahren in den Ruhestand, wie zwei große Ruhestandsstudien zeigen. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Diskrepanz zwischen der Finanzplanung und der unvorhersehbaren Natur des Ruhestandszeitpunkts.

Divergierende politische Lösungen für die soziale Sicherheit

Es wird erwartet, dass dem Sozialversicherungsfonds in etwa einem Jahrzehnt das Geld ausgeht, so dass die politischen Führer in dieser Frage geteilter Meinung sind. Vizepräsidentin Kamala Harris befürwortet die Stärkung der Sozialversicherung, indem sie die Reichen zur Zahlung höherer Steuern zwingt. Diese Haltung deckt sich mit den Bemühungen von Präsident Joe Biden, die Einnahmen von wohlhabenden Privatpersonen und Unternehmen zu erhöhen. Der ehemalige Präsident Donald Trump hat eine eher zweideutige Position eingenommen. Er plädiert für Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen als Lösung, hat aber keine detaillierten Pläne.

Ein verbindendes Thema für ältere Wähler

Angesichts der bevorstehenden Wahl 2024 achten die Wähler über 50 besonders auf die Haltung der Kandidaten zur sozialen Sicherheit. John Hishta, Senior Vice President von AARP, meint dazu: „Was sie suchen, ist ein Bekenntnis, dass sie alles tun werden, um die Sozialversicherung für künftige Generationen zu erhalten.“ Dieses verbindende Thema ist zu einem entscheidenden Faktor für ältere Wähler geworden, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit.

Angesichts der zunehmenden Rentenkrise ist es offensichtlich, dass die finanzielle Sicherheit im Alter ein Anliegen ist, das alle Amerikaner teilen. Ob durch parteiübergreifende Gesetzgebung oder unterschiedliche politische Plattformen, die Notwendigkeit, sich mit der Zukunft der Sozialversicherung und der Rentenlücke zu befassen, ist unbestreitbar. Der Rentenexperte Peter Lazaroff unterstreicht den Ernst der Lage: „Selbst bei objektiv vermögenden Personen ist die Vorstellung, in den Ruhestand zu gehen und mit der Verausgabung des Vermögens zu beginnen und die Gefahr, dass das Geld ausgeht, beängstigend. Und dabei spielt es keine Rolle, welche politische Einstellung Sie haben.“

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