Automobilwerte weiterhin unter Druck

Oktober 1, 2024
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Verlustserie setzt sich fort

Der europäische Autosektor steht auch Anfang Oktober 2024 weiterhin stark unter Druck. Die Aktienkurse vieler großer Hersteller zeigen keine Anzeichen einer Erholung und setzen ihren Abwärtstrend fort. Besonders hart getroffen wurden Renault mit einem Rückgang von 2,3 % und Volvo Cars, deren Aktien um 1,7 % fielen. Auch der Reifenhersteller Michelin verzeichnete einen Kursverlust von 1,2 %. Stellantis hingegen konnte einen leichten Anstieg von 1,1 % verzeichnen, was jedoch laut Analysten auf technische Faktoren wie „Short-Eindeckungen“ zurückzuführen ist. Die Aktien der deutschen Automobilriesen BMW, VW und Mercedes verloren ebenfalls zwischen 0,7 % und 1,4 % an Wert.

Klimaziele der EU erhöhen den Druck

Ein wesentlicher Grund für den anhaltenden Druck auf die Automobilbranche sind die strengen Klimaziele der Europäischen Union. Renault-Chef Luca de Meo warnte vor den drohenden Konsequenzen, falls die Verkaufszahlen von Elektroautos nicht rasch ansteigen. „Ohne eine deutliche Beschleunigung der Verkäufe könnten auf die Branche Strafen in Höhe von 15 Milliarden Euro zukommen,“ erklärte de Meo. Der Fortschritt im Bereich der Elektromobilität sei nur „halb so schnell“ wie erforderlich, um die gesetzten EU-Klimaziele zu erfüllen, was er als „sehr, sehr gefährlich“ für die gesamte Branche bezeichnete.

Unsicherheit durch Handelsstreit mit China

Neben den Herausforderungen durch die EU-Vorgaben belastet der Handelsstreit zwischen der EU und China die Automobilbranche. Analysten sehen darin einen erheblichen Unsicherheitsfaktor, der zu weiteren Kursrückgängen führen könnte. Besonders VW ist von dieser Entwicklung betroffen, da der Konzern stark auf den chinesischen Markt angewiesen ist. Volkswagen hat bereits Sparmaßnahmen angekündigt, um den wirtschaftlichen Druck zu mindern. Konzernchef Oliver Blume sprach von einer „alarmierenden“ Situation, die das Unternehmen dazu zwinge, Kosten zu senken und effizienter zu werden.

Schwache Marktentwicklung und weitere Verluste

Die Kursverluste der Automobilhersteller setzen sich seit dem Sommer fort. BMW hat seit Ende August mehr als 11 % an Wert verloren und erreichte den tiefsten Stand seit November 2022. Auch Volkswagen ist stark betroffen und verzeichnete seit Anfang September einen Rückgang von etwa 9 %. Der Kurs von VW liegt auf dem tiefsten Niveau seit 2020. Analysten gehen davon aus, dass die Schwankungen im Autosektor in den kommenden Monaten anhalten werden. Der Sektor sieht sich nicht nur mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, sondern auch mit der komplexen Umstellung auf Elektromobilität, was viele Hersteller vor große Probleme stellt.

Ausblick für die Branche

Trotz der schwierigen Lage gibt es positive Signale von einzelnen Herstellern. So zeigte sich die Aktie von Porsche stabil und verzeichnete sogar leichte Gewinne. Auch für Stellantis und Renault gibt es Hoffnung, dass sie sich mittelfristig besser erholen könnten. UBS-Experte Patrick Hummel bleibt jedoch vorsichtig und betont, dass eine umfassende Erholung des Autosektors in den kommenden Quartalen noch nicht absehbar sei.

Die Automobilbranche steht vor einem enormen Wandel, und die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Herausforderungen der Elektromobilität, Klimaziele und geopolitischen Spannungen erfolgreich zu meistern.

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