BMW überholt Tesla als führender E-Autohersteller in Europa

August 23, 2024
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Inmitten einer globalen Abschwächung der Autoindustrie hat BMW im Juli 2023 einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht: Der Münchener Automobilhersteller überholte Tesla als meistverkaufter Hersteller von Elektrofahrzeugen in Europa. Trotz der allgemein sinkenden Nachfrage nach Elektroautos gelang es BMW, als einziger großer Hersteller in Europa seine Verkaufszahlen in diesem Sektor signifikant zu steigern.

BMW trotzt dem Markttrend

Während die weltweite Nachfrage nach Elektrofahrzeugen aufgrund von Subventionskürzungen rückläufig ist, konnte BMW seine Absatzzahlen im Juli 2023 um ein Drittel steigern. Das Unternehmen verkaufte 14.869 vollelektrische Fahrzeuge und überholte damit Tesla, das im selben Monat nur 14.561 Einheiten absetzen konnte. Dies ist eine bemerkenswerte Leistung, da insgesamt europaweit 139.300 Elektroautos verkauft wurden, was einem Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Dieser Erfolg von BMW wird vor allem den Modellen i4 und iX1 zugeschrieben, die sich als besonders beliebt erwiesen haben. Im Gegensatz dazu musste Tesla einen Rückgang seiner Verkaufszahlen um 16 Prozent hinnehmen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienmarkt wider, wo die Tesla-Aktie um 1,5 Prozent nachgab. Dennoch bleibt Tesla in der ersten Jahreshälfte 2023 mit dem Model Y das meistverkaufte Elektroauto in Europa.

Herausforderungen in der globalen Automobilbranche

Die positive Entwicklung bei BMW steht im Kontrast zu den Herausforderungen, denen die globale Automobilindustrie gegenübersteht. Eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass die weltweite Autokonjunktur in der ersten Jahreshälfte 2023 deutlich abkühlte. Die 16 größten Autohersteller der Welt, darunter auch deutsche Unternehmen wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz, verzeichneten einen operativen Gewinn (Ebit) von insgesamt 25,9 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Trotz eines leichten Umsatzanstiegs von 3,7 Prozent auf über eine Billion Euro sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 7,8 Prozent auf 80,4 Milliarden Euro. Besonders die Profitabilität der Hersteller war unter Druck: Die durchschnittliche Ebit-Marge fiel um einen Prozentpunkt auf 8,0 Prozent. Am profitabelsten zeigte sich der südkoreanische Hersteller Kia mit einer Ebit-Marge von 13,1 Prozent, gefolgt von Mercedes-Benz mit 10,9 Prozent und BMW mit 10,8 Prozent. Auch Tesla verzeichnete einen Rückgang der Marge von 10,5 Prozent im Vorjahr auf 5,9 Prozent im ersten Halbjahr 2023.

Zukunftsaussichten und ungelöste Herausforderungen

Trotz des Erfolgs von BMW im Bereich der Elektrofahrzeuge bleibt die Zukunft der Automobilindustrie unsicher. Besonders die Frage nach der Zukunft von Verbrennungsmotoren belastet die Branche. Der Abwärtstrend im globalen Absatz beschleunigte sich im zweiten Quartal 2023 weiter. Nach einem Rückgang von 0,6 Prozent im ersten Quartal betrug das Minus von April bis Juni bereits 3,3 Prozent. Experten wie Peter Fuß von EY ziehen eine ernüchternde Bilanz: „Die Party in der Autoindustrie ist vorüber.“

BMWs Erfolg im Juli könnte ein Signal für eine mögliche Wende im E-Auto-Markt sein. Ob das Unternehmen jedoch diesen Vorsprung gegenüber Tesla halten kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist, dass die Hersteller weltweit vor großen Herausforderungen stehen, insbesondere in einer Zeit, in der technologische Innovationen, geopolitische Unsicherheiten und sich verändernde Verbrauchergewohnheiten die Branche tiefgreifend beeinflussen.

Ein temporärer Triumph oder nachhaltiger Erfolg?

Der Erfolg von BMW im Juli 2023 ist zweifellos beeindruckend und zeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist, sich in einem herausfordernden Marktumfeld zu behaupten. Die Frage, ob dieser Triumph von Dauer ist oder lediglich ein temporäres Phänomen darstellt, bleibt jedoch offen. Tesla bleibt trotz des Rückgangs ein starker Konkurrent, und die globalen Herausforderungen für die Automobilindustrie dürften die kommenden Jahre prägen. Für BMW ist dieser Erfolg jedoch ein wichtiger Schritt, um seine Position im wachsenden Markt der Elektrofahrzeuge weiter zu festigen.

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