Microsoft verschiebt Einführung der KI-Suchfunktion „Recall“ aufgrund von Datenschutzbedenken
Microsoft hat die geplante Einführung seiner neuen KI-gestützten Suchfunktion „Recall“ verschoben. Ursprünglich sollte diese innovative Funktion am 18. Juni 2024 eingeführt werden. Sicherheitsforscher hatten jedoch eindringlich vor möglichen Datenschutzproblemen gewarnt, was den Technologiekonzern zu einer Änderung seiner Pläne veranlasste.
Datenschutzbedenken und Reaktionen
Die Suchfunktion „Recall“ sollte alle paar Sekunden Bildschirmaufnahmen erstellen und speichern, um die Auffindbarkeit von Informationen auf dem PC zu erleichtern. Diese Funktion ist insbesondere für die neue PC-Kategorie „Copilot+PC“ gedacht, die speziell auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgerichtet ist. Diese neue Geräteklasse wurde bereits im Mai vorgestellt und sollte ursprünglich ab Mitte Juni verfügbar sein.
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Sicherheitsforscher äußerten jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Sie warnten, dass die gespeicherten Bildschirmaufnahmen potenziell von Cyberangreifern ausgenutzt werden könnten. Diese Bedenken führten dazu, dass Microsoft eine verbesserte Absicherung der „Recall“-Daten ankündigte. Zudem sollte die Funktion nicht mehr standardmäßig aktiviert sein, sondern Nutzer müssten sie bei der Einrichtung ihres PCs selbst einschalten. Trotz dieser Maßnahmen blieb die Kritik bestehen, was letztlich zur Verschiebung der Einführung führte.
Microsoft’s Engagement für Sicherheit
Microsoft betonte, dass die Entscheidung, die Einführung von „Recall“ zu verschieben, im Interesse eines sicheren und vertrauenswürdigen Nutzererlebnisses getroffen wurde. Ein Unternehmenssprecher erklärte: „Diese Entscheidung ist in unserem Engagement verwurzelt, allen Kunden ein vertrauenswürdiges, sicheres und robustes Erlebnis zu bieten und zusätzliches Feedback einzuholen, bevor die Funktion allen Copilot+PC-Benutzern zur Verfügung gestellt wird.“
Die Funktion von „Recall“
Die KI-gestützte Suchfunktion „Recall“ soll den Nutzern helfen, Informationen auf ihrem PC schneller wiederzufinden. Dazu erstellt die Software regelmäßig Screenshots der genutzten PC-Seiten und analysiert die Inhalte dieser Aufnahmen. Anschließend wird ein Verzeichnis erstellt, das die Suche nach bestimmten Informationen erleichtert. Beispielsweise könnte ein Nutzer, der sich an den Namen einer besuchten Reise-Webseite nicht mehr erinnert, aber weiß, dass auf der Seite Palmen und Strand zu sehen waren, diese durch die Suche nach „Palmen und Strand“ wiederfinden.
Zukünftige Pläne und Investitionen
Microsoft plant, die Funktion „Recall“ nun zunächst in einem kleineren Rahmen im „Windows-Insider“-Programm zu testen. Dies soll es dem Unternehmen ermöglichen, zusätzliches Feedback zu sammeln und die Funktion weiter zu optimieren, bevor sie einer breiteren Nutzerbasis zur Verfügung gestellt wird.
Parallel dazu plant Microsoft, bis Ende 2025 mehr als drei Milliarden Euro in sein deutsches Geschäft mit Künstlicher Intelligenz zu investieren. Diese Investition unterstreicht das Engagement des Unternehmens, in innovative Technologien zu investieren und gleichzeitig die Sicherheits- und Datenschutzbedenken seiner Nutzer ernst zu nehmen.
Die Verschiebung der Einführung von „Recall“ zeigt, wie wichtig es ist, Datenschutzbedenken ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Während die Funktion zweifellos nützlich sein kann, ist es entscheidend, dass sie sicher und vertrauenswürdig ist. Microsofts Reaktion auf die Kritik zeigt ein Bewusstsein für diese Verantwortung und ein Engagement, das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und zu erhalten.