Uranmarkt – Langfristige Perspektiven bleiben positiv

September 4, 2024
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Der Uranmarkt sieht sich derzeit einem kurzfristigen Druck ausgesetzt, da die Spotpreise unter die Marke von 80 US-Dollar pro Pfund gefallen sind. Noch im Februar 2024 erreichte der Uranpreis ein Hoch von 107 US-Dollar pro Pfund. Trotz dieses Rückgangs bleibt der Preis rund 30 % höher als im Vorjahr, was den Produzenten weiterhin solide Renditen beschert. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der BMO Capital Markets hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Signale im Uranmarkt

Während das World Nuclear Association Symposium in London beginnt, zeigt sich der Markt mit gemischten Signalen konfrontiert. Analyst Alexander Pearce von BMO Capital Markets betont in einem Marktkommentar, dass logistische Probleme und Versorgungsengpässe die Stimmung belasten. Die Nachfrage nach Uran wird jedoch langfristig stabil bleiben. BMO rechnet damit, dass die weltweite Uran-Nachfrage bis 2035 jährlich um 2,9 % steigen wird, vor allem aufgrund des verstärkten Baus neuer Kernreaktoren in China und möglicher Reaktor-Wiederinbetriebnahmen in Nordamerika.

Pearce sagte dazu: „Trotz des jüngsten Preisrückgangs sehen wir mittelfristig und langfristig Potenzial für eine steigende Nachfrage.“

Mehr zum Thema: Warren Buffett & Bill Gates konkurrieren mit China um zukünftige Reaktordesigns: ein Wendepunkt für Uran-Investoren

Cameco als Spitzenreiter

Cameco, eines der führenden Uranbergbauunternehmen, sticht dabei als besonders vielversprechendes Unternehmen hervor. BMO empfiehlt Cameco (TSX: CCO; NYSE: CCJ) als Top-Aktienwert und prognostiziert ein EBITDA-Wachstum von über 30 % für den Zeitraum von 2024 bis 2026. Die Wiederinbetriebnahme der Cigar-Lake-Uranmine, die vorübergehend geschlossen war, wird als ein wichtiger Schritt zur Erhöhung des Angebots im globalen Uranmarkt angesehen.

Wachstum der Uranversorgung in Sicht?

Auf der Angebotsseite prognostiziert BMO für das Jahr 2024 ein signifikantes Wachstum in der Uranversorgung. Dies wäre das erste nennenswerte Produktionswachstum seit mehreren Jahren, was auf die Erholung älterer Projekte zurückzuführen ist. Dennoch warnt Pearce vor potenziellen Hindernissen: „Genehmigungsverzögerungen, logistische Probleme und politische Eingriffe könnten es schwierig machen, dieses Wachstum zu realisieren.“

Im Juli 2024 lag der Spotpreis für Uranoxid bei 84,75 US-Dollar pro Pfund, basierend auf den durchschnittlichen Monatsendpreisen von UxC und TradeTech, während langfristige Verträge sich bei 80,50 US-Dollar pro Pfund einpendelten.

Fortschritte bei kleinen modularen Reaktoren (SMR)

Neben den Entwicklungen bei der traditionellen Uranförderung rücken neue Atomtechnologien zunehmend in den Fokus. Brian Gitt, Leiter der Geschäftsentwicklung beim in Kalifornien ansässigen Unternehmen Oklo, das sich auf kleine modulare Reaktoren (SMR) spezialisiert hat, betonte die wachsende Bedeutung dieser fortschrittlichen Nukleartechnologien. In einem Podcast vom 20. August erklärte Gitt: „Wir sehen zwei große Trends: steigende Energienachfrage und der Bedarf an sauberer Energie.“

Gitt verwies auf den dringenden Bedarf an zuverlässiger und umweltfreundlicher Energie, insbesondere in den USA, um den steigenden Energiebedarf von Rechenzentren und der Industrie zu decken. SMRs könnten laut Gitt eine flexible und effiziente Lösung bieten, da sie in der Nähe energieintensiver Einrichtungen aufgestellt werden können und somit lange Wartezeiten für den Ausbau des Stromnetzes vermieden werden. Allerdings sind SMRs derzeit noch in der Entwicklungsphase und noch nicht kommerziell weit verbreitet.

„Energie ist Freiheit“

Darüber hinaus hob Gitt die Bedeutung der Kernenergie für die weltweite Entwicklung hervor. Er argumentierte, dass fortschrittliche Atomtechnologien eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Lebensstandards in Entwicklungsländern spielen könnten, wo der Zugang zu Energie oft eingeschränkt ist. „Energie ist Freiheit“, betonte er und fügte hinzu, dass Energie der Motor für wirtschaftliche Chancen und sozialen Fortschritt sei.

Gitt kritisierte auch scharf die Energiepolitik, die den Zugang zu günstigen Energiequellen in Entwicklungsländern einschränkt. Er bezeichnete es als „unmoralisch“, diese Länder im Namen der Emissionsreduzierung daran zu hindern, auf erschwingliche Energiequellen wie Kohle zurückzugreifen. „Wenn Sie die Energiezufuhr abwürgen, nehmen Sie den Menschen die Freiheit und die wirtschaftlichen Chancen“, sagte er.

Die langfristige Perspektive bleibt positiv. Die weltweit steigende Nachfrage nach sauberer Energie, die von neuen Atomreaktoren und fortschrittlichen Nukleartechnologien wie SMRs angetrieben wird, zeigt ein wachsendes Potenzial. Die Versorgung mit Uran wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren verbessern, doch Herausforderungen wie logistische Hürden und politische Unsicherheiten bleiben bestehen. Die Entwicklungen in der Atomenergie, insbesondere bei SMRs, könnten in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Deckung des globalen Energiebedarfs spielen und gleichzeitig die Lebensqualität in vielen Teilen der Welt verbessern.

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