EU erhebt Anklage gegen Elon Musk’s X wegen Verletzung des Gesetzes über digitale Dienste

Juli 15, 2024
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CALIFORNIA, USA, 24. JULY 2023: New logo of Twitter. Silhouette of Elon Musk in front of black banner with Twitter new X logo in background.

Die europäischen Aufsichtsbehörden haben Anklage gegen Elon Musk’s X wegen Verstoßes gegen den Digital Services Act (DSA) erhoben. Sie werfen der Plattform vor, Nutzer in die Irre geführt und andere Verstöße begangen zu haben. Dies ist der erste Fall, in dem die Europäische Kommission vorläufige Feststellungen im Rahmen des DSA getroffen hat.

Die Untersuchung der Europäischen Kommission deutet darauf hin, dass X es versäumt hat, die wichtigsten Transparenzanforderungen der DSA zu erfüllen. Der Plattform wird vorgeworfen, „dunkle Muster“ zu verwenden, um Nutzer in die Irre zu führen, ein Anzeigenarchiv unzureichend zu pflegen und den Datenzugang für Forscher zu beschränken. Dunkle Muster sind subtile Designtechniken, die Benutzer dazu bringen, persönliche Daten preiszugeben oder andere Entscheidungen zu treffen, die dem Unternehmen zugute kommen. So könnten Unternehmen beispielsweise eine Schaltfläche zum Akzeptieren des Trackings in leuchtenden Farben hervorheben, während sie die Opt-out-Option durch Verkleinerung der Schriftgröße oder Platzierung herunterspielen.

Darüber hinaus äußerte die Europäische Kommission Bedenken über den Ansatz von X in Bezug auf „verifizierte“ Konten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Verfahren zur Erlangung des Verifizierungsstatus auf X nicht mit den Branchenstandards übereinstimmt und die Nutzer in die Irre führt. Im Gegensatz zu traditionellen Praktiken, bei denen blaue Häkchen auf vertrauenswürdige Quellen hinweisen, kann sich bei X jeder anmelden, um den verifizierten Status zu erhalten. Dies hat dazu geführt, dass böswillige Akteure den Blue Check missbrauchen, um Benutzer zu täuschen und die Integrität der Plattform zu untergraben.

Sollten sich die vorläufigen Feststellungen der Kommission bestätigen, könnte X eine Geldstrafe von bis zu 6 % seines weltweiten Jahresumsatzes drohen. Diese potenzielle Strafe unterstreicht die Schwere der mutmaßlichen Verstöße und die Entschlossenheit der EU, die Vorschriften des DSA durchzusetzen.

Das Gesetz über digitale Dienste, das im August in Kraft getreten ist, zielt darauf ab, eine sicherere und transparentere Online-Umgebung zu schaffen. Es verbietet speziell dunkle Muster, um sicherzustellen, dass Unternehmen Nutzer nicht auf subtile Weise zu Handlungen manipulieren können, die ihre persönlichen Daten gefährden oder zu anderen ungünstigen Entscheidungen führen.

Die Anschuldigungen gegen X stammen aus einer laufenden Untersuchung, die von EU-Aufsichtsbehörden im Dezember eingeleitet wurde. Diese Untersuchung geht über Fragen der Transparenz und der Täuschung von Nutzern hinaus, da die Regulierungsbehörden auch die Praktiken von X bei der Moderation von Inhalten untersuchen. Die Untersuchung soll klären, ob X gegen das DSA verstoßen hat, indem er die Verbreitung illegaler Inhalte zugelassen und es versäumt hat, Fehlinformationen wirksam zu bekämpfen.

Die formelle Untersuchung begann, nachdem EU-Beamte Anfang letzten Jahres begonnen hatten, X zu befragen. Anlass für diese Untersuchung war die wachsende Besorgnis über die Präsenz von Hamas-nahen Konten auf der Plattform, insbesondere nach den Angriffen der Terrorgruppe auf Israel am 7. Oktober. Diese Bedenken verdeutlichten die Herausforderungen von X bei der Moderation von Inhalten und der Gewährleistung der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Plattform.

X hat auf Bitten um Stellungnahme zu diesen Vorwürfen nicht geantwortet. Das Schweigen der Plattform hat die Untersuchungen und Spekulationen über die Einhaltung der DSA und ihr Engagement für Transparenz und Nutzerschutz nur noch verstärkt.

Der Digital Services Act stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Regulierung von Online-Plattformen und dem Schutz der Nutzer vor betrügerischen Praktiken dar. Durch die Durchsetzung strenger Transparenz- und Inhaltsmoderationsstandards will die EU ein sichereres digitales Umfeld schaffen, in dem die Nutzer den Informationen, denen sie begegnen, vertrauen können und sich bei ihren Online-Interaktionen sicher fühlen.

Während die Ermittlungen weitergehen, liegt der Fokus weiterhin auf X und seinen Praktiken. Das Ergebnis dieser Untersuchung könnte weitreichende Folgen nicht nur für X, sondern auch für andere in der EU tätige digitale Plattformen haben. Die Ergebnisse erinnern daran, dass die Einhaltung des DSA verpflichtend ist und die Plattformen dem Schutz der Nutzer und der Transparenz Vorrang einräumen müssen, um schwere Strafen zu vermeiden und ihre Glaubwürdigkeit zu wahren.

Die vorläufigen Feststellungen der Europäischen Kommission gegen X unterstreichen die erheblichen Bedenken hinsichtlich der Transparenz und der Praktiken der Plattform zur Moderation von Inhalten. Während die Ermittlungen voranschreiten, schaut die Tech-Welt genau hin, denn sie weiß, dass die Durchsetzung des Digital Services Act die Landschaft der Regulierung von Online-Plattformen und des Nutzerschutzes umgestalten könnte.

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