Nach Angaben des französischen Digitalministers wird Apple in Frankreich ein Update für das iPhone 12 herausbringen, da es Bedenken wegen der Strahlung gibt.
Jean-Noel Barrot bestätigte, dass Apple in naher Zukunft ein Software-Patch speziell für französische Nutzer vorbereitet.
Der Verkauf des iPhone 12 in Frankreich wurde vorübergehend ausgesetzt, nachdem die dortige Regulierungsbehörde überhöhte elektromagnetische Strahlungswerte festgestellt hatte. Apple wurde daraufhin angewiesen, dieses Problem zu beheben.
Apple stellte klar, dass dieses bevorstehende Update ausschließlich für französische Nutzer bestimmt ist, und begründete dies mit einer einzigartigen Testmethode, die in diesem Land angewandt wird. Das Unternehmen wies darauf hin, dass die festgestellten Strahlungswerte auf diese besondere Testmethode zurückzuführen seien und betonte, dass keine Sicherheitsrisiken bestünden.
Diese Entwicklung bringt mögliche Änderungen ans Licht, die Apple für das iPhone 12, das vor nur drei Jahren eingeführt wurde, in verschiedenen globalen Märkten in Betracht ziehen könnte.
Bevor der Verkauf des iPhone 12 in Frankreich wieder aufgenommen werden kann, wird die französische Regulierungsbehörde für Funkfrequenzen (ANFR) das neue Update prüfen, um sicherzustellen, dass es den Sicherheitsstandards entspricht.
Die Weltgesundheitsorganisation hat sich in der Vergangenheit bemüht, Befürchtungen über die Strahlung von Mobilgeräten zu zerstreuen, und darauf hingewiesen, dass es keine schlüssigen Beweise dafür gibt, dass die Exposition gegenüber schwachen elektromagnetischen Feldern der menschlichen Gesundheit schadet.
In einem Bericht, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, erklärte Apple, dass die Strahlungsbedenken in Frankreich auf ein anderes Testprotokoll der französischen Aufsichtsbehörden zurückzuführen seien, und bekräftigte, dass es sich nicht um eine Frage der Sicherheit handele. Sie betonten, dass das iPhone 12 die Emissionsstandards weltweit erfüllt, aber sie werden das Software-Update veröffentlichen, um das französische Regulierungsprotokoll zu erfüllen.
Sollte Apple nicht in der Lage sein, das Strahlungsproblem durch eine Softwarekorrektur zu beheben, hatte der ANFR den Technologiekonzern darüber informiert, dass er gezwungen wäre, alle in Frankreich verkauften iPhone-12-Modelle zurückzurufen. Die Aufsichtsbehörde wies darauf hin, dass die spezifische Absorptionsrate (SAR) des iPhone 12 den in Frankreich geltenden Grenzwert übersteigt.
Seit seinem Debüt im September 2020 ist das iPhone 12 weiterhin auf internationalen Märkten erhältlich.
Anfang dieser Woche teilte Apple BBC News mit, dass es mit der Einschätzung des ANFR nicht einverstanden ist. Das Unternehmen legte der Aufsichtsbehörde Laborergebnisse aus eigenen und externen Quellen vor und versicherte, dass das Smartphone allen einschlägigen Vorschriften entspreche.
Barrot räumte Apple jedoch ein Zeitfenster von 14 Tagen ein, um die Angelegenheit zu klären, und deutete damit an, dass die Entdeckungen Frankreichs auch auf andere Regulierungsbehörden der Europäischen Union (EU) ausstrahlen könnten.
Die Behörden in Belgien, den Niederlanden und Deutschland haben bestätigt, dass sie derzeit in dieser Angelegenheit ermitteln. Die deutsche BNetzA wies gegenüber der BBC darauf hin, dass das Ergebnis der französischen Untersuchung Entscheidungen in allen EU-Mitgliedstaaten beeinflussen könnte.
Bislang haben weder das Vereinigte Königreich noch die USA irgendwelche Schritte im Hinblick auf das Verbot in Frankreich unternommen.
Die Situation in Frankreich unterstreicht die schwierige Balance, die Tech-Giganten wie Apple zwischen Innovation und der Einhaltung regionaler Sicherheitsstandards finden müssen. Da die internationalen Aufsichtsbehörden weiterhin auf die Sicherheit der Verbraucher achten, könnten die Auswirkungen der französischen Entdeckungen in der Tat zu einem Schlüsselmoment in der globalen Technologielandschaft werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Episode auf zukünftige Produktdesigns auswirken wird, nicht nur bei Apple, sondern auch bei anderen Akteuren der Smartphone-Branche.