Verkehrsminister Pete Buttigieg kritisiert Tesla für die Verwendung des Begriffs „Autopilot“ zur Beschreibung seines teilautomatisierten Fahrsystems. Dieser sei irreführend, da die Autos nicht selbst fahren können. Das System wird derzeit vom Verkehrsministerium untersucht, da es mit Unfällen in Verbindung steht, die mindestens 14 Todesopfer gefordert haben. In einem Interview äußerte sich Buttigieg besorgt über das Marketing von Tesla und wies darauf hin, dass das Kleingedruckte den Fahrern rät, immer die Hände am Lenkrad und die Augen auf der Straße zu lassen.
Die National Highway Traffic Safety Administration, eine Abteilung im Zuständigkeitsbereich von Buttigieg, hat seit 2016 Untersuchungsteams zu über 30 Unfällen entsandt, an denen Teslas beteiligt waren, die im Verdacht standen, Autopilot oder das fortschrittlichere Full Self-Driving-System zu nutzen. Bei diesen Unfällen kam es zu Zusammenstößen mit Fußgängern, Motorradfahrern, Sattelschleppern und geparkten Einsatzfahrzeugen. Die Untersuchungen der NHTSA sind Teil einer umfassenderen Untersuchung von Fällen, in denen Teslas mit Autopilot an Unfallstellen in geparkte Einsatzfahrzeuge gekracht sind. Im vergangenen Jahr hat die NHTSA eine aggressivere Haltung gegenüber Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Teslas eingenommen und unter anderem Rückrufe und Untersuchungen eingeleitet.
Tesla, mit Hauptsitz in Austin, Texas, hat noch nicht geantwortet.
Während Autopilot dabei helfen kann, das Auto in der Spur zu halten und den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen zu wahren, und Full Self-Driving die meisten Fahraufgaben übernehmen kann, weist Tesla die Besitzer an, jederzeit bereit zu sein, einzugreifen.
Buttigieg betonte, dass das Verkehrsministerium Tesla und andere Unternehmen für die Einhaltung der Sicherheitsstandards des Bundes zur Verantwortung ziehen werde. Er erklärte, dass sie objektiv und transparent sein und jedes Fehlverhalten oder Sicherheitsproblem sofort ansprechen wollen. Er räumte auch ein, dass die selbstfahrende Technologie das Potenzial hat, die Zahl der jährlich etwa 40.000 Verkehrstoten in den USA deutlich zu senken, betonte aber, dass die Technologie noch nicht erprobt ist. Das Verkehrsministerium arbeitet aktiv an der Gestaltung von Vorschriften und Richtlinien in diesem Bereich.
Die NHTSA prüft auch das Full Self-Driving-System von Tesla. Im Februar drängte die Behörde Tesla zum Rückruf von fast 363.000 Fahrzeugen, die mit der Software ausgestattet sind, weil sie gegen Verkehrsregeln verstoßen können. Tesla plante, das Problem durch ein Online-Software-Update zu beheben.
Tesla-Chef Elon Musk hat wiederholt vollautonome Fahrzeuge versprochen und sogar erklärt, dass sie noch in diesem Jahr verfügbar sein könnten. Die NHTSA hat jedoch unsichere Handlungen von Teslas selbstfahrendem System festgestellt, wie z. B. das Geradeausfahren über eine Kreuzung von einer ausgewiesenen Abbiegespur aus oder das unvorsichtige Missachten einer gelben Ampel. Die Behörde hat in den letzten Jahren auch Probleme mit plötzlichen Bremsvorgängen, Aufhängungsproblemen und anderen Problemen bei Tesla-Fahrzeugen untersucht.
Buttigieg wollte sich nicht direkt zu den laufenden Untersuchungen äußern, versicherte aber, dass externe Gremien und Aufsichtsbehörden, einschließlich der für Marketing und Fahrzeugsicherheit zuständigen Stellen, diese Angelegenheiten genau überwachen.
Er betonte, dass kein derzeit auf dem Markt befindliches Fahrzeug selbst fahren kann, und hob hervor, wie wichtig die Aufmerksamkeit des Fahrers in allen Situationen ist. Das Justizministerium hat von Tesla auch Unterlagen zu den Systemen Full Self-Driving und Autopilot angefordert.
Die Kritik von Verkehrsminister Pete Buttigieg an der Verwendung des Begriffs „Autopilot“ für das teilautomatisierte Fahrsystem von Tesla unterstreicht die Besorgnis über irreführendes Marketing und die Notwendigkeit einer klaren Kommunikation über die Grenzen solcher Systeme.
Die laufenden Untersuchungen der National Highway Traffic Safety Administration unterstreichen, wie wichtig es ist, Sicherheitsprobleme anzugehen und die Einhaltung von Bundesnormen zu gewährleisten. Bei der weiteren Ausarbeitung von Vorschriften und Richtlinien für selbstfahrende Technologien durch das Verkehrsministerium müssen Sicherheit, Transparenz und der Schutz von Fahrern und Fußgängern im Straßenverkehr im Vordergrund stehen.