Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo (DRK), Felix Tshisekedi, hat angesichts wachsender öffentlicher Proteste gegen die Unfähigkeit der UNO, die Aktivitäten der Rebellen einzudämmen, obwohl sie seit mehr als zwei Jahrzehnten im Land stationiert ist, einen beschleunigten Abzug der Friedenstruppe der Vereinten Nationen gefordert.
Bestimmte Regionen der Demokratischen Republik Kongo sind stark von bewaffneten Gruppen bedroht, die in ihrem Streben nach territorialer und mineralischer Kontrolle tödliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung verüben.
Die UN-Mission wurde vor Ort heftig kritisiert, und einige Proteste gegen sie haben zu erheblichen Verlusten an Menschenleben geführt, darunter auch zivile Opfer.
Im Jahr 2010 löste die UN-Friedensmission MONUSCO ihre Vorgängerin MONUC ab, die seit 1999 mit dem Ziel im Einsatz war, Frieden und Stabilität in der Demokratischen Republik Kongo herzustellen.
In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung betonte Tshisekedi, dass ein schnellerer Abzug der MONUSCO von entscheidender Bedeutung für die Lösung der Spannungen zwischen der kongolesischen Bevölkerung und der Mission sei. „Es ist dringend notwendig, den Abzug der MONUSCO zu beschleunigen, um die Spannungen zwischen der Mission und unseren Bürgern abzubauen“, erklärte er in seiner Rede. Er wies auch darauf hin, dass die Friedensmissionen seit 25 Jahren nicht mehr in der Lage sind, die gewalttätigen Konflikte, die das Land erschüttern, zu lösen.
Tshisekedi kritisierte die anhaltende Abhängigkeit von der MONUSCO für Frieden und Stabilität als „unrealistisch und kontraproduktiv“.
Der kongolesische Staatschef teilte mit, dass derzeit Verhandlungen zwischen seiner Regierung und Vertretern der Vereinten Nationen geführt werden, um den Abzug der Mission zu beschleunigen, der bis zum Jahresende erfolgen soll. Zuvor war vereinbart worden, dass sich die MONUSCO bis Dezember 2024 zurückziehen sollte.
Bei den Anti-UN-Protesten im vergangenen Monat gab es mindestens 43 Tote und 53 Verletzte, als Demonstranten mit den örtlichen Ordnungskräften zusammenstießen. Ähnliche Proteste zu Beginn dieses Jahres haben ebenfalls zu Schäden an der Zivilbevölkerung geführt.
Im Februar dieses Jahres unterhielt die MONUSCO in der Demokratischen Republik Kongo eine Truppe von über 17.000 Personen, darunter 14.000 Militärangehörige.
In der Demokratischen Republik Kongo sollen Ende Dezember allgemeine Wahlen stattfinden, obwohl zahlreiche bewaffnete Gruppen mit Unruhen drohen.
Nach Angaben des Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) ist das zentralafrikanische Land derzeit in Konflikte verwickelt, an denen mehr als 100 bewaffnete Gruppierungen beteiligt sind.
Die Ankündigung von Präsident Tshisekedi, den Abzug der UN-Friedenstruppen zu beschleunigen, stellt einen entscheidenden Moment dar, da sich die Demokratische Republik Kongo inmitten einer komplizierten Sicherheitslage auf allgemeine Wahlen vorbereitet. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser beschleunigte Ausstieg auf die bereits instabile Lage auswirken wird und ob er zu einem wirksameren innenpolitischen Ansatz zur Herstellung von Frieden und Stabilität führen wird. Mit über 100 bewaffneten Gruppen, die zu den anhaltenden Konflikten beitragen, steht die Demokratische Republik Kongo vor immensen Herausforderungen, die ihre Beziehungen nicht nur zu den Vereinten Nationen, sondern auch zur internationalen Gemeinschaft insgesamt neu definieren könnten.