Monatelang versteckter Sprengsatz
Der politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, wurde am Mittwoch in Teheran durch einen Sprengsatz ermordet, der heimlich in dem Gästehaus versteckt war, in dem er sich aufhielt, so eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle, die mit CNN sprach. Die Bombe, die etwa zwei Monate zuvor platziert worden war, wurde ferngesteuert gezündet, sobald Haniyeh in seinem Zimmer war.
Iranische Regierung und Hamas zeigen auf Israel
Sowohl die iranische Regierung als auch die Hamas haben Israel beschuldigt, das Attentat verübt zu haben. Israel hat seine Beteiligung weder bestätigt noch dementiert. US-Beamte wurden von israelischen Beamten erst nach der Ermordung über die Operation informiert, so die Quelle. Die New York Times hat als erste über die Einzelheiten der Ermordung Haniyehs berichtet und damit Befürchtungen über eine mögliche Eskalation im Nahen Osten geweckt.
Verletzung der Sicherheit in Teheran
Zunächst behaupteten iranische Staatsmedien und die Hamas, Haniyeh sei durch eine von außerhalb des Gebäudes abgefeuerte Rakete getötet worden. Die Enthüllung, dass eine Bombe in das Gästehaus geschmuggelt wurde, das unter dem Schutz des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) stand, deutet jedoch auf eine erhebliche Sicherheitslücke für das IRGC hin. CNN hat die iranische Regierung um eine Stellungnahme gebeten, aber noch keine Antwort erhalten.
Haniyehs letzte Auftritte
Haniyeh kam in Teheran an, um der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten beizuwohnen und hatte eine Reihe von öffentlichen Auftritten und Treffen. Vor seiner Teilnahme an der Amtseinführung traf er sich mit dem iranischen Obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei und dem neuen iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian. Sein letzter öffentlicher Auftritt war eine Ausstellung im Milad-Turm in Teheran. Haniyeh wurde in dieser Nacht um 2 Uhr nachts getötet. Die iranischen Staatsmedien bezeichneten die Waffe zunächst als „luftgestütztes Projektil“.
Reaktion und Beerdigungsvorbereitungen
Der Oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, verurteilte die Ermordung mit den Worten: „Sie haben unseren lieben Gast in unserem Haus getötet und nun den Weg für Ihre harte Bestrafung geebnet.“ Haniyehs Leichnam traf am Freitag in Doha ein, um dort in der Imam Muhammad ibn Abd al-Wahhab Moschee in Katars Hauptstadt beigesetzt zu werden. Seine Frau, Umm al-Abed, trauerte öffentlich: „Du hast uns täglich gestärkt und uns so stark und entschlossen wie Eisen gemacht. Das alles verdanken wir dir.“
Regionale Spannungen nehmen zu
Haniyehs Ermordung erfolgt nur wenige Stunden nach einem israelischen Angriff in Beirut, bei dem der Hisbollah-Kommandeur Fu’ad Shukr getötet wurde, was zu erhöhten Spannungen in der Region führte. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah warnte vor einer „unvermeidlichen“ Antwort auf Israels Aktionen. Nasrallahs Rede deutete eine mögliche Koordination mit anderen regionalen Gruppen an und markierte damit eine neue Phase in dem anhaltenden Konflikt.
Israels Bereitschaft
Der Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Konteradmiral Daniel Hagari, erklärte, dass die IDF in höchster Alarmbereitschaft und auf verschiedene Szenarien vorbereitet ist. „Die IDF ist in höchster Alarmbereitschaft, in der Defensive und in der Offensive“, sagte Hagari. „Wir haben perfekte Verteidigungssysteme und internationale Partner, die uns helfen, die Bedrohungen abzuwehren, aber unsere Verteidigungsanlagen sind nicht hermetisch abgeriegelt.“
Breitere Auswirkungen
Die Ermordung Haniyehs und die darauf folgenden regionalen Reaktionen unterstreichen die brisante Lage im Nahen Osten. Da die israelischen Behörden und Notfalldienste in höchster Alarmbereitschaft sind, bleibt das Potenzial für eine weitere Eskalation erheblich.
Die Ermordung von Ismail Haniyeh ist ein entscheidender Moment in dem anhaltenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Da die regionalen Spannungen eskalieren, erfordert die Situation eine sorgfältige Überwachung und diplomatische Bemühungen, um weitere Gewalt zu verhindern.