Iran verzögert Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel nach dem Tod des Hamas-Führers

August 20, 2024

Der Iran hat angekündigt, dass er für die Tötung des politischen Hamas-Führers Ismail Haniyeh in Teheran keine Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel ergreifen wird. Das Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) des Landes hat angedeutet, dass seine Reaktion maßvoll und überlegt sein wird.

Ein kalkulierter Ansatz für Vergeltungsmaßnahmen

Ali Mohammad Naeini, ein Sprecher der IRGC, erklärte: „Die Zeit ist auf unserer Seite, und die Wartezeit für diese Reaktion könnte sich verlängern.“ Dies deutet darauf hin, dass der Iran sich für eine strategische und nicht für eine sofortige Reaktion entscheidet. Naeini betonte: „Vorerst müssen die Zionisten mit der Instabilität leben, und die iranische Antwort darf keine Wiederholung vergangener Operationen sein.“ Er betonte, dass der Iran nicht voreilig handeln und seine Erfahrung im Umgang mit Gegnern nutzen wird.

Spannungen in der Region

Der jüngste Tod von Haniyeh und dem Hisbollah-Kommandeur Fu’ad Shukr hat die Spannungen im Nahen Osten verschärft. Die Ermordung Haniyehs, die Berichten zufolge durch einen verdeckten Sprengsatz erfolgte, folgte dicht auf den Tod von Shukr, der auf einen israelischen Luftangriff zurückgeführt wird. Der iranische Oberste Führer Ali Khamenei verurteilte Israel mit den Worten: „Ihr habt unseren lieben Gast in unserem Haus getötet und nun den Weg für eure harte Bestrafung geebnet.“ Unterdessen erklärte der Führer der Hisbollah, eine Reaktion auf den Tod von Shukr sei „unvermeidlich“.

Strategisches Kalkül und diplomatische Bemühungen

Mohsen Rezaee, ehemaliger IRGC-Kommandeur, äußerte sich ähnlich über die strategische Haltung des Irans. Er sagte CNN: „Die iranischen Aktionen werden sehr kalkuliert sein“, und kritisierte das Vorgehen der USA und Israels im Gaza-Konflikt. Rezaee deutete an, dass die Aktionen der USA und Israels den Krieg in die Länge ziehen: „Je länger dieser Krieg dauert, desto mehr werden die Vereinigten Staaten geschädigt“.

Die jüngsten diplomatischen Bemühungen haben sich auf einen Waffenstillstand konzentriert. US-Außenminister Antony Blinken stellte fest, dass Israel einen Vorschlag zur Überbrückung von Verhandlungslücken akzeptiert hat. Die Reaktion des Irans bleibt jedoch besorgniserregend, da sie den Waffenstillstandsprozess beeinflussen könnte. Die Vertretung Teherans bei der UNO hat behauptet, dass ihre Vergeltungspläne „nichts mit dem Waffenstillstand im Gazastreifen zu tun“ hätten.

Zukunftsperspektiven

Trotz der hohen Rhetorik glauben einige Diplomaten, dass der Iran und die Hisbollah vorsichtig sind, wenn es darum geht, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, aus Angst, einen breiteren Konflikt zu entfachen. Die iranische Strategie könnte darin bestehen, das Ergebnis der Waffenstillstandsgespräche abzuwarten, bevor man über weitere Aktionen entscheidet.

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