Jüngste Satellitenbilder geben Aufschluss über die strategischen Bewegungen russischer Marineschiffe, die nach einer Reihe ukrainischer Raketenangriffe vor allem von ihrem Stützpunkt in Sewastopol auf der Krim aus operieren. Die Daten deuten darauf hin, dass Russland Vorsichtsmaßnahmen ergreift und seine Marinepositionen diversifiziert, während es gleichzeitig Pläne für einen neuen Marinestützpunkt in einer abtrünnigen Region Georgiens schmiedet.
In den letzten Wochen gab es in der Schwarzmeerregion erhebliche Aktivitäten. Wie die aufgenommenen Bilder zeigen, haben rund ein Dutzend Marineschiffe – eine Mischung aus Fregatten, Landungsschiffen und U-Booten – ihren Stützpunkt in Richtung Osten nach Noworossijsk verlegt. CNN hat zwar bestätigt, dass einige dieser Schiffe aus Sewastopol, dem Heimathafen der Schwarzmeerflotte, stammen, doch die Auswertung zusätzlicher Bilder zeigt, dass dort weiterhin viele Militärschiffe stationiert sind.
Das Institute for the Study of War (ISW) wies darauf hin, dass Bilder von Anfang Oktober zeigen, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem die Fregatten Admiral Makarow und Admiral Essen, drei Diesel-U-Boote, fünf Landungsschiffe und mehrere kleine Raketenschiffe nach Noworossijsk verlegt haben“. Darüber hinaus wurden auch einige Schiffe in den Hafen von Feodosia im Osten der Krim verlegt.
Diese strategischen Bewegungen sind auf die verstärkten Raketenangriffe der Ukraine auf Sewastopol zurückzuführen, bei denen das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte und einige Marineschiffe erheblich beschädigt wurden.
Dmytro Pletenchuk, Sprecher der ukrainischen Marine, teilte mit: „Die Schwarzmeerflotte hat ihre Schiffe ständig verlegt. Sie wissen, dass dies unsere Ziele sind und verlegen sie ständig zwischen verschiedenen Häfen“. Pletenchuk wies auch darauf hin, dass die Marinepräsenz im Schwarzen Meer zwar abgenommen hat, die russischen Luftoperationen aber weiterhin über Gewässern stattfinden, aus denen die Kriegsschiffe abgezogen wurden.
Das Moskauer Zentrum für die Analyse von Strategien und Technologien argumentierte jedoch, dass solche Schiffsbewegungen Standard sind, und beschrieb die Typen und Anzahl der Schiffe, die zwischen Sewastopol, Noworossijsk und Feodosia verlegt wurden.
Parallel dazu erklärte der abchasische Staatschef Aslan Bzhania, dass er die Einrichtung eines ständigen Stützpunkts der russischen Marine an der abchasischen Küste befürwortet und betonte die Bedeutung dieses Stützpunkts für die Stärkung der Verteidigungskapazitäten beider Länder. Georgien verurteilte diesen Schritt und bezeichnete ihn als eine Verletzung seiner Souveränität und territorialen Integrität.
Die sich verändernde maritime Dynamik im Schwarzen Meer unterstreicht die komplizierte und unbeständige geopolitische Landschaft. Da Russland nach den ukrainischen Offensiven seine Seestreitkräfte neu positioniert und seinen Einfluss in Abchasien ausweitet, bleibt die Region ein wichtiger Brennpunkt für globale Verteidigungs- und Strategieanalysten.