Ein geplanter Terroranschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien hat für erhebliche Beunruhigung gesorgt. Zwei junge Männer im Alter von 19 und 17 Jahren stehen unter dem Verdacht, Verbindungen zur Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu haben. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass sie beabsichtigten, bei einem Konzert des US-Superstars Taylor Swift eine Vielzahl von Menschen zu töten.
Die Verdächtigen und ihre Radikalisierung
Der 19-jährige Hauptverdächtige wurde am Mittwoch verhaftet, nachdem bei ihm Anleitungen zum Bau von Bomben sowie Chemikalien gefunden wurden, aus denen hochexplosiver Sprengstoff hergestellt werden kann. Zusätzlich fanden die Ermittler Zündmittel, Zündkabel, Messer, Macheten und 21.000 Euro Falschgeld. Laut Polizeiangaben gestand der Verdächtige, dass er plante, vor dem Stadion möglichst viele Menschen zu töten.
Der verhaftete 19-Jährige Hauptverdächtige
Der zweite Tatverdächtige, ein 17-jähriger Freund des Hauptverdächtigen, arbeitete als Bühnen- und Gerüstbauer im Stadion des geplanten Swift-Konzerts. Er wurde ebenfalls festgenommen. Zwar bestreitet sein Anwalt jegliche Beteiligung seines Mandanten an den Anschlagsplänen, doch bei einer Durchsuchung fanden die Ermittler IS-Propagandamaterial und Hinweise auf den Besuch einer Moschee, in der islamistische Inhalte verbreitet wurden.
Die Rolle von Hasspredigern und sozialen Netzwerken
Ein wesentlicher Faktor bei der Radikalisierung der jungen Männer scheint die Wirkung von islamistischen Predigern zu sein, die über soziale Netzwerke ihre Botschaften verbreiten. Besonders der Hassprediger Ahmad Abul Baraa, ein bekannter islamistischer Influencer, steht im Fokus der Ermittlungen. Er hat eine große Anhängerschaft auf Plattformen wie Instagram und TikTok und verbreitet dort salafistisches Gedankengut. Der 19-jährige Verdächtige soll regelmäßig Inhalte von Abul Baraa konsumiert haben.
Hassprediger Ahmad Abul Baraa
Experten warnen vor der wachsenden Gefahr der Radikalisierung junger Menschen im Internet. Der Terrorexperte Peter Neumann betont, dass sich viele Jugendliche „fast ausschließlich im Internet“ radikalisieren. Algorithmen, die auf Plattformen wie TikTok ähnliche Inhalte immer wieder vorschlagen, tragen dazu bei, dass junge Nutzer schnell in eine Spirale extremistischer Inhalte geraten. Die Kommunikation unter Gleichgesinnten erfolgt oft über verschlüsselte Nachrichtendienste wie Telegram, was die Nachverfolgung durch Sicherheitsbehörden erschwert.
Ein globales Phänomen
Die geplanten Anschläge in Wien sind kein isolierter Einzelfall. Laut Neumann hat sich die Zahl der Anschläge und Anschlagspläne, die Verbindungen zum IS aufweisen, in den letzten Monaten vervierfacht. Besonders alarmierend ist, dass zwei Drittel der Verhafteten Teenager sind. Diese Entwicklung zeigt, dass die Radikalisierung im Netz nicht nur ein österreichisches, sondern ein globales Problem ist.
Mehr zum Thema: Terroranschlag auf Taylor-Swift-Konzert in Wien verhindert
Die Ermittlungen in Wien zeigen eindrücklich, wie stark die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus auch in Europa weiterhin präsent ist. Die Ziele der Terroristen – ob ein Konzert, eine Pride-Veranstaltung oder ein sportliches Großereignis – sind Ausdrucksformen der freien westlichen Gesellschaft, die sie ablehnen und bekämpfen. Neumann fasst die Situation treffend zusammen: „Die Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien ist also kein isolierter Einzelfall, sondern Teil eines größeren Phänomens.“
Wachsamkeit und Prävention sind gefragt
Der vereitelte Anschlag in Wien ist ein klares Warnsignal. Er zeigt, wie wichtig es ist, die Gefahren der digitalen Radikalisierung ernst zu nehmen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Es bedarf einer engen Zusammenarbeit von Sicherheitsbehörden, Politik und Zivilgesellschaft, um junge Menschen vor den Fängen extremistischer Ideologien zu schützen. Nur so kann verhindert werden, dass weitere Anschlagspläne Realität werden.