In einer erschütternden Eskalation der Gewalt hat ein russischer Raketenangriff ein Dorf in der Nähe der ostukrainischen Stadt Kupiansk verwüstet und mindestens 51 Menschen in den Tod gerissen. Unter den Toten befand sich auch ein Kind, was diesen Vorfall zu einem der verheerendsten gegen Zivilisten seit Beginn des Konflikts macht.
Die Moskauer Streitkräfte haben Berichten zufolge ein Café und ein Geschäft in Hroza, einem Dorf in der Region Charkiw, ins Visier genommen. Der Zeitpunkt des Anschlags, kurz nach Mittag, deutet auf ein kalkuliertes Vorgehen der Angreifer hin. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko enthüllte die grausamen Details und zeigte Szenen, in denen Rettungskräfte die dichten Trümmer nach dem Angriff sorgfältig durchsuchten.
Erschwerend kam hinzu, dass in dem Dorfcafé gerade eine Totenwache für einen verstorbenen ukrainischen Soldaten stattfand, als die Rakete einschlug und mehrere Angehörige des Soldaten tötete. Der Sohn des Soldaten, der ebenfalls beim Militär war, sowie seine Frau und seine Mutter waren unter den Opfern. Die verantwortliche Rakete, eine Iskander, ist dafür bekannt, dass sie von den Russen gegen die Ukraine eingesetzt wurde und immer wieder erhebliche Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte.
Die Nähe von Hroza, nur 40 Kilometer von der Kriegsfront bei Kupiansk entfernt, verdeutlicht den anhaltenden Druck auf das ukrainische Militär, das Vorrücken Moskaus zu vereiteln. Die strategische Bedeutung von Kupiansk liegt auf der Hand: Es dient Kiew als Dreh- und Angelpunkt, um Russland den Zugang zum Fluss Oskil zu verwehren.
Nach dem Anschlag äußerten sich der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow und Präsident Wolodymyr Zelenski empört. Umerov betonte, dass Kiew verbesserte Verteidigungssysteme benötige, um sich vor solchen Gräueltaten zu schützen. Präsident Zelensky, der von einem Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs in Spanien sprach, prangerte die Tat als „nachweislich brutales russisches Verbrechen“ an und setzte Unterstützung für Russland mit der Billigung des Bösen gleich.
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Shmyhal schloss sich dieser Meinung an und bezeichnete den Angriff als „brutal und zynisch“. Er unterstrich die dringende Notwendigkeit, der russischen Aggression entgegenzutreten, und betonte, dass internationale Einigkeit und Unterstützung unerlässlich seien.
Die Weltgemeinschaft hat dies zur Kenntnis genommen, und die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, bezeichnete den Angriff als Kriegsverbrechen. Brown betonte, dass ein vorsätzlicher Angriff auf Zivilisten oder zivile Objekte nicht nur eine schwere Gewalttat, sondern auch eine eklatante Verletzung des Völkerrechts darstellt.
Angesichts dieser Widrigkeiten ist der Aufruf klar: Die internationale Gemeinschaft muss sich zusammentun und die Ukraine in ihrem Kampf gegen die Aggression und in ihrem Streben nach Gerechtigkeit für ihre Bürger unermüdlich unterstützen.