Weltweite Kursstürze: Anleger blicken besorgt auf die Märkte

August 6, 2024
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Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten

Die weltweiten Finanzmärkte sind stark verunsichert. Der deutsche Leitindex Dax setzte seinen Kursrutsch vom Freitag am Montag fort und fiel auf 17.100 Punkte. Dies entspricht einem Verlust von über drei Prozent und dem tiefsten Stand seit Februar. Besonders besorgniserregend ist der Fall unter die 200-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den langfristigen Trend gilt.

„Man mag das Wort Crash an der Börse ungern in den Mund nehmen, aber an diesem heutigen Montagmorgen fühlt es sich ganz danach an“, kommentierte Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets.

Heftige Einbrüche in Asien

Die japanische Börse erlebte einen besonders drastischen Einbruch. Der Nikkei-Index fiel um 12,8 Prozent und schloss bei 31.458 Punkten, was den stärksten Tagesverlust seit dem „schwarzen Montag“ im Oktober 1987 darstellt. Bereits am Freitag hatte der Nikkei 5,8 Prozent verloren. Der deutliche Anstieg der Landeswährung Yen belastete die Aktienkurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen zusätzlich. Im Gegensatz zu Europa und den USA, wo Zinssenkungen diskutiert werden, könnte die japanische Notenbank die Zinsen erhöhen, was die Situation weiter verschärfen könnte.

Verluste auch in Europa

Die europäischen Märkte blieben nicht unverschont. Der deutsche Dax verlor zwischenzeitlich rund drei Prozent und näherte sich der 17.000-Punkte-Marke. Ähnlich hoch waren die Verluste beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. In den USA deuteten die Futures auf den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ebenfalls auf erhebliche Verluste hin, was auf eine weitere Verunsicherung der Anleger hinweist. Der VIX, das Angstbarometer der Märkte, erreichte am Montag ein Hoch seit Mitte 2020.

Rezessionsängste in den USA

Ein unerwartet schwacher US-Arbeitsmarktbericht vor dem Wochenende hat die Furcht vor einer Rezession in den USA verstärkt und die Börsen auf Talfahrt geschickt. Viele Marktteilnehmer befürchten, dass die US-Notenbank Fed den Zeitpunkt für notwendige Zinssenkungen verpasst hat. Schlechte Konjunkturnachrichten, die früher Hoffnungen auf Zinssenkungen weckten, werden nun negativ interpretiert, da sie Rezessionssorgen schüren. Hinzu kommt eine angespannte geopolitische Lage, insbesondere durch die Bedrohung eines möglichen Angriffs des Iran auf Israel.

Zusätzlich zu den schwachen Arbeitsmarktdaten enttäuschten auch die Quartalszahlen großer Technologiekonzerne wie Amazon, Apple und Intel. Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) scheint nachzulassen, nachdem bekannt wurde, dass Nvidia den Start neuer KI-Chips aufgrund von Designmängeln verschieben muss. „Die Anleger werden gerade mit zwei unangenehmen Tatsachen konfrontiert“, schrieb Stanzl. „Zum einen kommen die hohen Kosten des KI-Wachstums, die die Margen schmälert, und zum anderen entfaltet die restriktive Geldpolitik ihre Wirkung.“

Auswirkungen auf sichere Anlagen

Die Unsicherheit an den Finanzmärkten lässt die Anleger riskante Anlagen meiden. Im Gegensatz dazu profitierten als sicher geltende Währungen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken. Der Dollar fiel auf 0,8448 Schweizer Franken, den tiefsten Stand seit Januar. Auch sichere Staatsanleihen aus Deutschland und den USA waren gefragt, was die Renditen sinken ließ.

Der Goldpreis verharrte am Montag bei rund 2.422 US-Dollar je Feinunze. Mitte Juli hatte der Goldpreis ein Rekordhoch von 2.483 Dollar erreicht.

Die aktuellen Marktturbulenzen sind Ausdruck tiefgreifender Unsicherheiten. Die globalen Börsen sind geprägt von der Angst vor einer Rezession, enttäuschenden Konjunkturdaten und geopolitischen Spannungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt und ob sich die Märkte stabilisieren können oder weitere Verluste drohen. Anleger sollten vorsichtig agieren und ihre Portfolios entsprechend diversifizieren, um Risiken zu minimieren.

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