Trotz eines Jahres voller Herausforderungen wie steigender Inflation, steigender Zinssätze und sogar dem beunruhigenden Schreckgespenst von Bankenzusammenbrüchen haben die Finanzmärkte bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit bewiesen. Der S&P 500 ist seit Jahresbeginn um rund 16 % gestiegen, während der Nasdaq Composite um rund 33 % zugelegt hat.
Diese unerwartete Wendung der Ereignisse hat frühere Vorhersagen über eine Rezession und einen stagnierenden Aktienmarkt im Jahr 2023 widerlegt. In diesem unsicheren Umfeld werden die Anleger jedoch daran erinnert, wie wichtig es ist, angesichts möglicher Marktkorrekturen bereit zu sein.
Marktschwankungen entschlüsseln
Den Marktteilnehmern begegnen häufig Begriffe wie „Korrektur“, „Crash“ und „Bärenmarkt“, die alle einen Rückgang der Aktienmärkte bezeichnen. Eine Korrektur ist gekennzeichnet durch einen Rückgang von mindestens 10 %, aber weniger als 20 % in einem bestimmten Zeitraum. Im Gegensatz dazu ist ein Absturz ein plötzlicher und starker Rückgang, der oft mehr als 10 % beträgt und innerhalb eines kurzen Zeitraums auftritt. Bärenmärkte, wie der im Jahr 2022 zu beobachtende, bringen Rückgänge von über 20 % mit sich, die mehrere Monate oder sogar länger andauern.
Es ist wichtig zu wissen, dass Korrekturen in der Regel nicht zu Bärenmärkten eskalieren. Sie treten oft plötzlich auf und erholen sich rasch, so dass nur geringe Langzeitschäden entstehen.
Auslöser für Marktanpassungen
Einer der Hauptauslöser für Marktkorrekturen ist die Überbewertung. Dies wurde 2021 deutlich, als eine überhitzte Aktienmarktblase platzte und zu einer Korrektur führte. In der Folgezeit trugen Faktoren wie Inflation, Unterbrechungen der Lieferkette und geopolitische Spannungen zu einer längeren Phase des Marktrückgangs bei.
Schlüsselindikatoren wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500, das derzeit bei etwa 20 für die letzten 12 Monate liegt, deuten darauf hin, dass der Markt derzeit nicht überbewertet ist. Der Fear and Greed Index, der die Anlegerstimmung misst, liegt im neutralen Bereich, was auf einen fair bewerteten Markt hinweist. Makroökonomische Faktoren wie Inflation, hohe Zinssätze, Probleme in der Lieferkette und Arbeitslosigkeit können jedoch nach wie vor Korrekturen auslösen.
Durch die Marktvolatilität steuern
Langfristig orientierte Anleger sollten Korrekturen als vorübergehende Ereignisse betrachten, die keinen Anlass zu Panikverkäufen geben.
Um ein widerstandsfähiges Portfolio aufzubauen, sollten Sie in robuste Unternehmen mit beständigem Ertrags- und Umsatzwachstum investieren und gleichzeitig diversifizieren. Zur Diversifizierung gehören nicht nur aggressive Wachstumswerte, sondern auch großkapitalisierte Substanzwerte, die sich bei Marktrückgängen tendenziell besser entwickeln. Eine Ausweitung der Anlagen auf verschiedene Branchen und Marktkapitalisierungen kann dazu beitragen, Verluste bei Korrekturen zu begrenzen.
Auch wenn bestimmte Fälle, wie die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor, den Verkauf betroffener Unternehmen rechtfertigen können, sollten Sie impulsive Panikverkäufe vermeiden. Stattdessen ergreifen kluge Anleger oft die Gelegenheit, während starker Marktrückgänge zu kaufen und Qualitätsunternehmen zu günstigeren Preisen zu nutzen.