Wirtschaftswarnung der Weltbank: 2024 niedrigste Wachstumsrate seit der Pandemie

Januar 10, 2024
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The world currency market design concept .

Die Weltbank hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, in dem sie eine deutliche Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums vorhersagt. Die erwartete Wachstumsrate für 2024 liegt bei nur 2,4 %, dem niedrigsten Wert seit der Pandemie und erinnert an die Finanzkrise von 2009-09.

Einer der Hauptfaktoren für diese Verlangsamung ist der weltweite Anstieg der Zinssätze. Diese Strategie hat zwar die Inflation wirksam eingedämmt, aber gleichzeitig die Wirtschaftstätigkeit gedämpft. Verschärft werden diese Herausforderungen durch die anhaltenden Konflikte in Regionen wie der Ukraine und dem Nahen Osten, die den internationalen Handel und die Investitionen stören und das Potenzial für ein robustes Wirtschaftswachstum beeinträchtigen.

Trotz dieser Herausforderungen haben sich die Vereinigten Staaten mit einem Wirtschaftswachstum von 2,6 % im vergangenen Jahr als widerstandsfähig erwiesen. Dies reichte jedoch nicht aus, um dem allgemeinen Trend der weltweiten wirtschaftlichen Stagnation entgegenzuwirken. Besonders betroffen sind die Entwicklungsländer, die mit einer hohen Verschuldung und einem eingeschränkten Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen zu kämpfen haben und in denen fast ein Drittel der Weltbevölkerung lebt.

Die geopolitischen Spannungen, insbesondere der Konflikt zwischen Israel und der Hamas, haben die Risiken erhöht. Die Unterbrechung wichtiger Schifffahrtsrouten, insbesondere im Roten Meer, hat zu einem Inflationsdruck geführt, der sich auf die globale Versorgungskette auswirkt und die Kosten für Grunderzeugnisse erhöht.

Die Zentralbanken auf der ganzen Welt machen Fortschritte bei der Bewältigung der Lebenshaltungskostenkrise. In wichtigen Volkswirtschaften wie den USA, dem Vereinigten Königreich und der Eurozone nähern sich die Inflationsraten dem Zielwert von 2 %. Die daraus resultierenden höheren Zinssätze haben jedoch die ärmeren Länder belastet und die Kreditaufnahme verteuert. Die Weltbank ist besonders besorgt darüber, wie die 75 ärmsten Länder der Welt mit diesen Raten umgehen werden.

Die wirtschaftliche Kluft wird immer größer, wie aus den Einkommensprognosen hervorgeht. Es wird erwartet, dass die fortgeschrittenen Volkswirtschaften bis Ende 2024 ihr Pro-Kopf-Einkommen aus der Zeit vor dem COVID übertreffen werden. Im Gegensatz dazu könnten die Schwellenländer nur 75 % des Niveaus vor der Pandemie erreichen, wobei die ärmsten Länder möglicherweise auf 66 % zurückfallen könnten.

Die weltweite Nahrungsmittelkrise ist nach wie vor ein drängendes Problem, insbesondere für die ärmsten Bevölkerungsschichten. Ein deutlicher Anstieg der Reispreise um 27 %, der zum Teil auf die indischen Ausfuhrbeschränkungen zurückzuführen ist, hat die Situation noch verschärft. Die Verfügbarkeit anderer Feldfrüchte wie Getreide lässt jedoch ein wenig Hoffnung aufkommen, da die Lebensmittelpreise in diesem Jahr voraussichtlich um 1 % sinken werden.

China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, steht vor eigenen Herausforderungen. Die zögerliche Haltung der Verbraucher und die Probleme im Immobiliensektor haben dazu geführt, dass das prognostizierte Wachstum nur 4,5 % beträgt und damit hinter dem Ziel der Regierung von 5 % zurückbleibt. Diese Verlangsamung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter eine alternde Bevölkerung und langfristige Entwicklungsprobleme, die eine große Herausforderung für die vom Handel mit China abhängigen Volkswirtschaften darstellen.

Der Bericht der Weltbank gibt einen düsteren Ausblick auf die Weltwirtschaft bis Ende 2024 und spricht vom möglicherweise langsamsten halben Jahrzehnt des Wachstums seit 30 Jahren. Dennoch besteht das Potenzial für eine Trendwende, wenn die Regierungen weltweit der Förderung von Investitionen des Privatsektors Priorität einräumen, insbesondere in kritischen Bereichen wie Klimawandel und Energiewende.

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