Wall Street gewinnt nach starkem Arbeitsmarktbericht und steigert Konjunkturoptimismus

Oktober 4, 2024
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Wall street sign with focus on sign, blurred American flag background

Die US-Aktien haben sich am Freitag erholt, nachdem ein stärker als erwartet ausgefallener Arbeitsmarktbericht auf einen Anstieg der Neueinstellungen hinwies und den Optimismus über die Stärke der Wirtschaft wieder aufleben ließ. Die Anleger begrüßten die Nachricht, die die wichtigsten Aktienindizes nach oben trieb und dazu beitrug, frühere Verluste aufgrund von Sorgen über geopolitische Spannungen im Nahen Osten auszugleichen.

Der S&P 500 kletterte im frühen Handel um 0,7% und näherte sich damit dem Rekordhoch, das er zu Beginn der Woche erreicht hatte. Der Dow Jones Industrial Average folgte diesem Beispiel und stieg um 266 Punkte bzw. 0,6%. Der Nasdaq Composite verzeichnete unterdessen, angetrieben von Kursgewinnen bei den Technologiewerten, einen Anstieg von 1,2%.

Dieser Aufschwung am Markt kommt nach einer schwierigen Woche, in der die Aktienkurse durch die Befürchtung unter Druck gerieten, dass die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten die weltweite Ölversorgung stören könnten. Die Rohölpreise stiegen am Freitag zwar leicht an, aber nicht so stark wie zu Beginn der Woche. Dies signalisiert einen Moment der Stabilität, da die Welt beobachtet, wie Israel auf den jüngsten Raketenangriff aus dem Iran reagieren wird.

Starker U.S. Einstellungsbericht führt Markterholung an

Die robusten Einstellungsdaten spielten eine Schlüsselrolle bei der Umkehr der Marktstimmung. Das US-Arbeitsministerium teilte mit, dass die Arbeitgeber im September 254.000 neue Stellen geschaffen haben. Damit wurden die Erwartungen und die 159.000 neuen Stellen im August weit übertroffen. Dieses unerwartete Wachstum trug dazu bei, die Aufmerksamkeit wieder auf die Stärke der US-Wirtschaft zu lenken, die sich trotz der Bemühungen der Federal Reserve, die Inflation durch höhere Zinssätze zu kühlen, weiterhin widerstandsfähig zeigt.

Der Einstellungsschub war eine dringend benötigte Beruhigung für die Anleger, von denen sich viele Sorgen gemacht hatten, ob der Arbeitsmarkt angesichts der strafferen Geldpolitik der Fed standhalten würde. Der Arbeitsmarktbericht für September, der den Abschluss einer Woche mit allgemein positiven Arbeitsmarktdaten bildete, zeigte auch, dass die Zahl der Entlassungen niedrig bleibt und die Arbeitgeber weiterhin aktiv nach Arbeitskräften suchen. Dies trägt dazu bei, die Befürchtungen einer starken Verlangsamung zu zerstreuen, die einige Ökonomen aufgrund der steigenden Zinssätze vorausgesagt hatten.

Anleihenrenditen steigen nach Arbeitsmarktdaten

Die Stärke der US-Wirtschaft hatte einen spürbaren Einfluss auf den Anleihenmarkt. Die Renditen von Staatsanleihen stiegen nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts deutlich an. Die Rendite der zweijährigen Treasury-Note, die in der Regel die Erwartungen für zukünftige Zinsänderungen der Federal Reserve widerspiegelt, stieg von 3,71% auf 3,86%. Auch die Rendite der 10-jährigen Treasury-Note, die die Erwartungen an das langfristige Wirtschaftswachstum und die Inflation berücksichtigt, stieg von 3,85% auf 3,95%.

Infolge der guten Arbeitsmarktdaten haben die Anleger ihre Erwartungen hinsichtlich weiterer aggressiver Zinssenkungen durch die Federal Reserve bei ihrer nächsten Sitzung im November zurückgeschraubt. Zuvor waren Händler von einer höheren Wahrscheinlichkeit einer deutlichen Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt ausgegangen. Nach der Veröffentlichung der Beschäftigungszahlen sank diese Wahrscheinlichkeit jedoch auf nur noch 9%.

Arbeitsmarkt bleibt trotz der Fed-Bewegungen widerstandsfähig

Die anhaltende Stärke des Arbeitsmarktes hat der US-Wirtschaft angesichts der hohen Inflation und der strafferen Geldpolitik einen unerwarteten Puffer verschafft. Während frühere Daten auf eine Verlangsamung der Neueinstellungen hindeuteten, deutet der Bericht vom Freitag darauf hin, dass die Arbeitgeber weiterhin Vertrauen in die wirtschaftlichen Aussichten haben und ihre Belegschaft weiter ausbauen.

Die Federal Reserve hatte die Zinssätze erhöht, um die Inflation einzudämmen, eine Maßnahme, die normalerweise die Wirtschaftstätigkeit abkühlt. Doch trotz dieser Bemühungen ist der Arbeitsmarkt relativ robust geblieben. Dies deutet darauf hin, dass die Politik der Fed nicht übermäßig restriktiv war, so dass die Wirtschaft auch bei anhaltenden Inflationsängsten wachsen kann.

Energie und internationale Märkte reagieren

Neben dem Fokus auf den US-Arbeitsmarkt blieb der Ölpreis ein zentraler Punkt im Interesse der Anleger. Nachdem sie zu Beginn der Woche aufgrund der geopolitischen Spannungen in die Höhe geschnellt waren, zogen die Rohölpreise am Freitag wieder an, allerdings in einem moderateren Tempo. Rohöl der Sorte Brent, der weltweiten Benchmark für Öl, stieg um 0,8% auf 78,24 $ pro Barrel, während Rohöl aus den USA um 0,5% auf 74,09 $ pro Barrel zulegte. Auf Wochensicht verzeichnete Rohöl aus den USA einen deutlichen Anstieg von etwa $68.

Auch die internationalen Aktienmärkte reagierten positiv auf die guten US-Arbeitsmarktdaten. Die europäischen Indizes stiegen am Freitag, unterstützt von der robusten Entwicklung der größten Volkswirtschaft der Welt. In Asien verzeichnete der Hang Seng Index in Hongkong einen deutlichen Anstieg von 2,8% und trug damit zu einem Wochengewinn von mehr als 10% bei. Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren die jüngsten Ankündigungen der chinesischen Regierung, die darauf abzielen, die Wirtschaft der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt anzukurbeln.

Während die Märkte die Daten dieser Woche verdauen, wird der Schwerpunkt weiterhin darauf liegen, wie die Federal Reserve das Wirtschaftswachstum mit dem laufenden Kampf gegen die Inflation in Einklang bringt. Die Anleger werden genau beobachten, wie sich diese Dynamik in den kommenden Wochen weiter entfaltet.

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