In einer Woche, die von beeindruckenden Kursgewinnen geprägt war, konnte die Wall Street ihren Aufwärtstrend fortsetzen, als sich der US-Aktienmarkt am Montag stabilisierte. Der S&P 500 legte im Morgenhandel um 0,3% zu und knüpfte damit an die Performance der besten Woche des Jahres an. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 178 Punkte bzw. 0,4%, während der Nasdaq Composite um 0,1% zulegte.
Ein bemerkenswerter Akteur auf dem Aktienmarkt war Advanced Micro Devices (AMD), dessen Aktien nach der Ankündigung einer bedeutenden Übernahme um 2,8% stiegen. AMD gab bekannt, dass es ZT Systems, einen Anbieter in den Bereichen Cloud Computing und künstliche Intelligenz, im Rahmen eines Deals im Wert von 4,9 Milliarden Dollar übernehmen wird. Diese Nachricht sorgte für einen Aufschwung in einem allgemein ruhigen Handelsverlauf.
Im Gegensatz dazu verzeichnete Guess? Inc. einen Rückgang des Aktienwertes um 2,9%. Dieser Rückgang folgte auf den Rücktritt des Finanzchefs, der das Unternehmen verließ, um sich einer anderen Aufgabe zu widmen. Das Bekleidungsunternehmen ist derzeit auf der Suche nach einem neuen CFO und hat einen Interimsvertreter ernannt.
Am Anleihemarkt war der Handel relativ verhalten. Die Rendite der 10-jährigen Treasury Note sank leicht auf 3,87% von 3,88% am späten Freitag. Die Anleger warten auf ein wichtiges Ereignis im weiteren Verlauf der Woche: die für Freitag angesetzte Rede des Vorsitzenden der Federal Reserve Jerome Powell. Es wird erwartet, dass diese Rede, die in Jackson Hole, Wyoming, stattfindet, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Marktbeobachter stehen wird. In der Vergangenheit war Jackson Hole immer ein Schauplatz für wichtige geldpolitische Ankündigungen der Fed, doch dieses Mal sind die Erwartungen gedämpft. Die meisten Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Federal Reserve im nächsten Monat die Zinsen senken wird. Dies wäre die erste Zinssenkung seit Beginn der aggressiven Zinserhöhungen der Fed Anfang 2022.
Der jüngste schwache Einstellungsbericht in den USA hat die Bedenken verstärkt, dass die Fed die Zinsen zu lange zu hoch gehalten haben könnte. Diese Unsicherheit, gepaart mit der Besorgnis über die überhöhten Bewertungen von Technologiewerten, insbesondere derjenigen, die mit künstlicher Intelligenz zu tun haben, trug zu einer turbulenten Zeit für die globalen Märkte bei. Insbesondere der japanische Markt erlebte schwere Einbrüche, darunter den schlimmsten Tag seit dem Crash am Schwarzen Montag 1987.
Die Marktstimmung hat sich jedoch verbessert, nachdem die Bank of Japan die Zinssätze beruhigt hat. Die jüngsten Wirtschaftsberichte aus den USA waren ebenfalls besser als erwartet. Positive Daten zur Inflation und zu den Einzelhandelsumsätzen haben den Optimismus der Anleger gestärkt.
In dieser Woche wird es voraussichtlich ruhiger zugehen, was die Wirtschaftsberichte angeht. Der Höhepunkt dürfte der am Donnerstag anstehende vorläufige Bericht über die US-Konjunktur sein. Außerdem geht die Gewinnsaison der Unternehmen zu Ende. Einzelhändler wie Lowe’s, Ross Stores, Target und TJX werden ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen. Bislang haben mehr als 90% der S&P 500-Unternehmen ihre Ergebnisse vorgelegt und dabei ein Wachstum des Gewinns je Aktie von fast 11% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet – das beste Wachstum seit Ende 2021.
Die Stimmung der Verbraucher hat sich verbessert. Die US-Verbraucher sind optimistischer, was die Wirtschaft angeht. Allerdings bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Verbraucherausgaben, insbesondere bei den einkommensschwächeren Gruppen, die trotz der nachlassenden Inflation mit hohen Preisen konfrontiert sind.
Die Märkte außerhalb der USA reagierten weltweit unterschiedlich. Der japanische Nikkei 225 fiel um 1,8% aufgrund der Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar, was die Gewinne japanischer Exporteure schmälern kann. Die anderen asiatischen Märkte und die europäischen Indizes entwickelten sich jedoch stabiler, was eine Phase des vorsichtigen Optimismus an den globalen Finanzmärkten widerspiegelt.