Die Wall Street erlebt an diesem Donnerstag einen Aufschwung, der auf die robusten Gewinnzahlen bedeutender Unternehmen und die anhaltenden Beweise für die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gegenüber Rezessionsprognosen zurückzuführen ist.
Bis zum Morgenhandel war der S&P 500 um 0,6 % gestiegen und hatte damit den höchsten Stand seit etwa 16 Monaten erreicht. Gleichzeitig stieg der Dow Jones Industrial Average bis 10:30 Uhr um 72 Punkte oder 0,2 % auf 35.592 Punkte. Eastern Time und steuert auf eine 14-tägige Siegesserie zu. Der Nasdaq Composite übertraf den Markt mit einem Anstieg von 0,9 % deutlich, was auf die beeindruckende Gewinnmeldung von Meta Platforms zurückzuführen ist.
Meta, die Muttergesellschaft von Instagram, WhatsApp und Facebook, übertraf die Gewinnprognosen der Analysten, da das Unternehmen mehr aktive Nutzer hat, was zu einem Anstieg der Aktie um 6,9 % führte. Aufgrund seiner beträchtlichen Größe ist Meta ein wichtiger Akteur an der Wall Street.
Unterstützt wurde der Dow auch von McDonald’s, dessen Gewinne für das Frühjahrsquartal die Prognosen der Analysten übertrafen. Dank des weltweiten Umsatzwachstums legten die Aktien des Unternehmens um 1,9 % zu.
Auch die Renditen am Anleihemarkt stiegen nach zahlreichen Berichten, die auf eine stärker als erwartete Konjunktur hinwiesen.
Eine spezifische Schätzung deutet darauf hin, dass sich das Gesamtwachstum der Wirtschaft im Frühjahr beschleunigt hat und damit die Vorhersagen der Wirtschaftswissenschaftler über eine Verlangsamung übertroffen hat. Sie deutet auch darauf hin, dass die Inflation von April bis Juni niedriger war als erwartet.
Gleichzeitig zeigte ein weiterer Bericht, dass die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche zurückgegangen ist, was die Robustheit des Arbeitsmarktes unterstreicht. In einem weiteren Bericht wurde festgestellt, dass die Aufträge für langlebige Güter stärker gestiegen sind als im Vormonat vorhergesagt.
Diese vielversprechenden Daten sorgten an der Wall Street für gute Laune und stärkten die Zuversicht, dass die Wirtschaft die Rezessionsprognosen trotz deutlich erhöhter Zinssätze dauerhaft umgehen kann.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ihren Leitzins angehoben, den höchsten seit über zwei Jahrzehnten, um die Inflation einzudämmen. Dieser Anstieg der Zinssätze von fast Null auf das derzeitige Niveau hat dazu geführt, dass die Anleger langfristig auf eine mögliche Rezession achten.
Dennoch erklärte der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell, dass die eingehenden Daten zu Inflation und Wirtschaft für künftige Zinserhöhungen ausschlaggebend sein werden. Diese Haltung hat bei den Händlern die Hoffnung geweckt, dass die für Mittwoch geplante Zinserhöhung die letzte des Zyklus sein könnte.
Die Anleger haben die hohen Zinssätze als nachteilig für Technologie- und andere wachstumsstarke Aktien wahrgenommen, was erklärt, warum die Aktien von Big Tech, angeführt von Metas starkem Gewinnbericht, den Markt am Donnerstag angetrieben haben.
Die Erwartung eines Endes der Zinserhöhungen hat das Vertrauen in das Potenzial der Fed gestärkt, eine „weiche Landung“ der Wirtschaft zu ermöglichen. Dieses Szenario impliziert, dass die hohe Inflation kontrolliert werden könnte, um die Ziele der Fed zu erreichen, ohne eine schmerzhafte Rezession zu verursachen.
Diese Erwartungen haben sich in diesem Jahr positiv auf den Aktienmarkt ausgewirkt. Skeptiker argumentieren jedoch, dass der Markt zu schnell beschleunigt haben könnte. Obwohl die Inflation seit ihrem Höchststand im letzten Sommer zurückgegangen ist, bleibt sie hoch, und die schwierigste Aufgabe der Fed könnte noch vor ihr liegen. Sie deuten darauf hin, dass eine Rezession immer noch unvermeidlich sein könnte.
Dennoch war der Markt am Donnerstag von einer optimistischen Stimmung geprägt.
Auch die europäischen Aktien stiegen nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Zinssätze zu erhöhen. Der französische CAC 40 und der deutsche DAX legten um 2,1% bzw. 1,6% zu.
Die asiatischen Märkte, angeführt vom Hang Seng in Hongkong, der um 1,4 % zulegte, lagen ebenfalls überwiegend im Plus.
Am Anleihemarkt stieg die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe von 3,87 % am späten Mittwoch auf 3,94 %, eine Kennzahl, die die Zinsen für Hypotheken und andere wichtige Kredite beeinflusst.
Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen, die stärker auf die Erwartungen der Fed reagieren, stieg von 4,85% auf 4,91%.
Trotz steigender Zinssätze und Inflation zeigen die Märkte Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Die Zukunft wird zeigen, ob der derzeitige Optimismus aufrechterhalten werden kann und ob die Federal Reserve in ihrem Bestreben, eine „weiche Landung“ der Wirtschaft zu erreichen, erfolgreich sein wird. Die Vitalität der großen Unternehmen, das stetige Wirtschaftswachstum und die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes sorgen jedoch für einen positiven Ausblick, der zu einem bemerkenswerten Anstieg an der Wall Street führt.